Dienstag, 30. September 2008

Friedhöfe im Elbe-Weser-Dreieck - Exkursion des Ohlsdorfer Förderkreises

Förderkreismitglieder im Morgennebel (Foto Leisner)

Insgesamt 53 Mitglieder und Freunde des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. fanden haben sich am 27.9.2008 zu einer Exkursion zusammen, die unter Leitung des bekannten Kulturwissenschaftlers Prof. Dr. Norbert Fischer zur historischen Friedhofskultur des Elbe-Weser-Dreiecks führte.
Noch im Morgennebel lag der St. Johannisfriedhof an der Bremer Straße in Verden, der als erster angesteuert wurde. Er besteht seit 1807 und enthält in einem Museumsbereich und auf einzelnen Grabstätten eine ganze Anzahl von Grabsteinen, die aus früheren Jahrhunderten stammen; besonders eindrucksvoll darunter das Grabmal der jung verstorbenen Catharina Magaretha Blöhten mit ihrem kleinen Sohn im Arm, der nur drei Tage lebte.
Verden ist wegen eines weiteren Grabmales für die Friedhofskultur wichtig, denn in der St. Andreaskirche gegenüber vom Dom befindet sich eine der ältesten ziselierten Messinggrabplatten des europäischen Kontinents. Sie stammt aus der Zeit um 1220 und zeigt das Bildnis des Bischofs Yso.
Die Fahrt führte weiter in das bekannte Künstlerdorf Fischerhude am Rande des Teufelsmoors, in dessen Kirchhofsmauer wurden schon 1859 insgesamt 39 alte Grabmale eingemauert wurden, die von dem Friedhof in Wilstedt stammen. In dieses Nachbardorf hatten die Fischerhuder bis zur Anlage ihres eigenen Kirchhofes im Jahr 1825 ihre Toten bringen müssen.
Messingplatte mit Bildnis des Bischofs Yso (Foto Leisner)
Am Nachmittag wurde dann als letzter Programmpunkt der denkmalgeschützte Gartenfriedhof in Rechtenfleht besichtigt, für den sich der Dichters und Heimatforschers Herrmann Allmers (1821-1902) besonders eingesetzt hat und auf dem er selbst eine aufwändige Grabstätte erhalten hat. Das Besondere an diesem Friedhof ist zum einen sein kleines Torhaus. 
Rechtenfleth Eingang (Foto Leisner)
Gruft Famile Allmers, Rechtenfelth (Foto Leisner)
Zum anderen enthält er eine ganze Reihe von Grabbauten, die auf diesem kleinen ländlichen Bestattungsplatz in der Nähe der Weser sehr ungewöhnlich wirken. Das Bild zeigt die Gruft der Familie Allmers, auf der der hohe Obelisk für Herrmann Allmers und ein Pfeiler für seine Ehefrau stehen.
Und noch zur Information: Zu diesem Thema lohnt sich auch ein Blick in "Ohlsdorf- Zeitschrift für Trauerkultur". Passend zur Exkursion bilden nämlich "Friedhöfe zwischen Elbe und Weser" das Hauptthema der Ausgabe Nr. 102, III, 2008. Gedruckt ist die Zeitschrift zum Preis von 2.30 Euro (plus Versandkosten) zu erhalten beim Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V., Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg.

Samstag, 13. September 2008

Der Lindenbergfriedhof in Siegen


Grabmal vom Lindenbergfriedhof (Foto Antonie Dell)
Der Lindenbergfriedhof wurde 1857 gegründet und liegt am Hang des gleichnahmigen Berges. Als größter Siegener Friedhof enthält er viele historisch interessante Grabmale. Besonders sehenswert ist die Reihe der großen Wandgräber an der ehemaligen Friedhofsmauer, die Antonie Dell fotografiert hat. Mehr Grabmale sind zu sehen unter: http://picasaweb.google.de/dell.antonie/SiegenLindenbergfriedhof#

Bisher allerdings hat sich noch kein Freundeskreis zusammengefunden, der sich für die Erhaltung der Grabmale einsetzt.

Osnabrückk: Das 200jährige Bestehen des Hasefriedhofs wird gefeiert

Wie schon berichtet, organisiert der Förderkreis Hasefriedhof-Johnnesfriedhof im Jubiläumsjahr verschiedene Veranstaltungen.

Zum einen sind das Führungen zu speziellen Themen: Der Gang „Zur Darstellung Tod von Schlaf“ und jener zu Wilhelm Lepenau, dem Begründer der ersten Erdölraffinerie in Deutschland, dessen Mausoleum auf dem Friedhof mit Hilfe eines Sponsors restauriert werden konnte, sowie eine Führung zur Botanik auf dem Friedhof hat schon stattgefunden. Am 3. Oktober folgt noch der Gang zu den bekannten Persönlichkeiten, die auf dem Johannisfriedhof beerdigt sind, und am 14. Oktober als besondere Attraktion eine „Nachtführung“.

Zum anderen wurde das Projekt „land-art“ mit Schülern durchgeführt. Dabei haben Gymnasiasten unter Anleitung einer Künstlerin eine vergängliche Skulptur aus Weidenzweigen auf die Friedhofserde gelegt, die zugleich Taufkleid und Totenhemd – Anfang und Ende – symbolisieren soll. Da die Arbeit zügig voranging schufen die Schüler noch weitere Kunstwerke aus dem Holz, die ebenfalls auf dem Friedhof zu sehen und in ihrer natürlichen Vergänglichkeit zu beobachten sind. (Fotos dieser kreativen Werke sind zu sehen unter: http://www.historische-friedhoefe-osnabrueck.de/jamin.htm)

Der eigentliche Festmonat aber ist jetzt gekommen. Am 20. September wird eine Fotoausstellung mit „Ungewöhnlichen Impressionen vom Hasefriedhof und Johannisfriedhof“ eröffnet, die bis zum Januar 2009 läuft, und am 26. September findet die Jubiläumsfeier zum 200jährigen Bestehen des Friedhofes statt.