Samstag, 30. Mai 2009

100 Jahre Südwestkirchof in Stahnsdorf - Berlin

Dieses Jahr feiert der Südwestkirchhof in Stahnsdorf sein hundertjähriges Bestehen. Schon im März gab es dazu eine Festgottesdienst und im Anschluss wurde eine Ausstellung zu Geschichte und Gegenwart des zweitgrößten Friedhofes der Bundesrepublik in der kleinen Trauerhalle auf dem Gelände eröffnet.

Aber das Jubiläumsjahr ist noch nicht zu Ende. Bis zum Dezember stehen noch zahlreiche Konzerte und Führungen auf dem Festprogramm. Auch weitere Ausstellungen sind zu sehen. So wird heute am Pfingstsonnabend das Künstlerprojekt „100 Jahre – 100 Tage“ eröffnet und schon seit dem 17. Mai sind Fotos des Südwestkirchhofes von Siegmar Brüggenthies unter dem Titel „Der Welt abhanden gekommen“ ausgestellt.

Das vollständige Jubiläumsprogramm ist hier zu finden.

Auch ein neues Buch ist dazu erschienen. Unter dem Titel "Ruheplatz im Grünen" werden - herausgegeben vonThomas Marin - Pflanzenwelt und Gartengestaltung und Naturforscher auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf vorgestellt. Das Buch ist in der Verwaltung oder in der Gärtnerei am Haupteingang erhältlich.

Außerdem ist am Freitag, 16. Oktober 2009 ab 10.00 Uhr ein Symposium zur Friedhofs- und Bestattungskultur in Berlin, Deutschland und Europa mit dem Titel: „Tod in der Großstadt“ geplant.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Engel in neuem Glanz auf dem Alten Friedhof in Giessen


Galvanoengel auf Friedhöfen sind eine aussterbende Spezies. Da sie aus einem Gipskörper bestehen, der mit einer dünnen Bronzeschicht ummantelt ist - sie lagerte sich im Galvanobad auf dem Körper ab -, sind sie sehr gefährdet. Wenn sie in die Jahre kommen, können feine Risse in der Bronzeschicht entstehen, durch die Wasser eindringt. Dieses bringt den Gips zum Aufquellen, wodurch sich die Risse vergrössern. Oft entstehen diese Schäden an den empfindlichen Stellen, wo die Flügel ansetzen.

So war es auch auf dem Alten Friedhof in Giessen. Zum Glück fiel den Mitgliedern des Freundeskreises die noch leichte Beschädigung auf. Sie
informierten den zuständigen Denkmalpfleger Joachim Rauch und
dieser setzte daraufhin alle Hebel in Bewegung, damit die Sanierung innerhalb kürzester Zeit vorgenommen wurde. So entschwebte der Engel Ende November 2008 dem Friedhof. Eine Regensburger Spezialfirma holte ihn ab.
Beide Fotos des Engels
stammen von Dagmar Klein Friedhofsfreunde Giessen

Jetzt ist er in frischem Glanz auf den Friedhof zurückgekehrt. Die Bronzehaut wird zur Zeit noch durch eine Wachsschicht geschützt. Bald werden Sonne und Regen allerdings dafür sorgen, dass sich wieder neue Patina bildet und er wieder in der gewohnten grünliche Färbung leuchtet.

Die Rückkehr des Engels passte zufällig auch zu der Friedhofsführung, die für den Himmelfahrtstag geplant war. Engel und die weiblichen Trauerfiguren auf dem Friedhof waren das Thema. .

Bilder von weiteren historischen Grabmalen des Alten Friedhofes in Giessen finden sich übrigens auch auf Antonies Picasa-Website. Dort sind sie vermischt mit Fotos von der heute parkartigen Anlage des Friedhofes, der nur noch selten für Beerdigungen genutzt wird. Die Giessener Friedhoffreunde setzen sich allerdings dafür ein, dass historische Grabmale als Patenschaftsgräber mit neuem Nutzungsrecht ausgewiesen werden.

Grabmal von Konrad Roentgen
(Foto Antonie Dell)