Montag, 24. Mai 2010

200 Jahre Melaten in Köln

Der Tod, Skulptur von August Schmiemann (Bildhauer) 
auf dem Melaten-Friedhof in Köln.
(Foto: Factumquintus /Wikimedia commons 
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Datum: 16. Mai 2005)
Dieses Jahr feiert der Melatenfriedhof in Köln sein 200jähriges Bestehen. Im Zeitraum vom 29. Juni 2010 bis zum Ende des Jahres sind Veranstaltungen und Events zu diesem besonderen Jubiläum vorgesehen. Neben der Stadt Köln planen verschiedene Unternehmen, Einrichtungen, Verbände und Institutionen besondere Angebote wie öffentliche Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Lesungen, Führungen oder sonstige Aktionen und Darbietungen, die einen Bezug zum Melatenfriedhof oder zur Trauerkultur allgemein haben.

Der aktuelle Stand der Planungen lässt angeblich schon jetzt erkennen, dass ein sehr umfangreiches und vielfältiges Jubiläumsprogramm für die zweite Jahreshälfte 2010 entsteht.

Auf jeden Fall wird ab dem 29.Juni 2010 die Ausstellung "200 Jahre Melaten" in der Alten Trauerhalle des Friedhofs eröffnet, die dann vom 02. Juli bis zum 26. Dezember jeweils Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen ist. Zahlreiche Führungen stehen ebenfalls unter dem Zeichen des Jubiläums.

Allerdings findet man noch kein umfassendes Programm mit allen Veranstaltungen im Internet, Doch verspricht der Freundeskreis des Melatenfriedhofs, es so bald wie möglich zu veröffentlichen.


Seminar für Friedhofsführer/innen in Kassel

Die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. in Kassel bietet auch in diesem Jahr (genau am Sonnabend, 18. September 2010) wieder ein Tagesseminar für Friedhofsführer/innen im Museum für Sepulkralkultur in Kassel an.

Ein Friedhof ist weder ein Museum noch ist er mit anderen Sehenswürdigkeiten vergleichbar - in der Regel ist er ein in Gebrauch befindlicher Ort für den Totenkult. Dieser Seite des Friedhofs ist das Seminar gewidmet.Weitere Infos gibt es http://www.sepulkralmuseum.de/

culture-to-go - Führung per Audioguide in Berlin

Nein, es ist noch kein Audioguide für einen Friedhof, auf den ich beim Surfen über die Seiten der Fördervereine gestoßen bin. Aber ich finde es ist immerhin ein Anfang: In Berlin hat man für die Gegend rund um die Potsdamer Strasse einen solchen Audioguide entwickelt, mit dem Touristen und Interessierte einen Rundgang machen können und dabei auf Sehenswürdigkeiten, aber auch auf verborgene Oasen der Kiezkultur, aufBerühmtes und Kurioses hingewiesen werden. Und immerhin: Die erste Station ist der Alte St.-Matthäus-Kirchhof mit einem Interview mit Mitgliedern vom EFEU e.V.! Man kann diese Tour übrigens auch mit dem Handy abfragen. Den Flyer mit den nötigen Instruktionen und Tel.-Nr. findet man hier

Der Verein bietet natürlich auch in diesem Jahr wieder Führungen nach alter Art über den Alten St. Matthäus-Kirchhof an. Dabei gibt es zum Beispiel auch sogenannte Pflanzen-Erlebnisführungen, in denen man etwas vom Wesen der Pflanzen, Apsekten der Botanik und ihrer Heil- und Symbolkraft erfährt. Die Termine stehen hier.

Sonntag, 9. Mai 2010

Der Jakobskirchof zu Weimar

Buchcover (Abb. mit freundlicher
Erlaubnis des RhinoVerlages)
Während der historische Friedhof in Weimar, auf dem Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller ihre letzte Ruhe gefunden haben, den meisten Einwohnern und Besuchern der Stadt ein Begriff sein dürfte, ist der wesentlich ältere Jakobskirchhof lange nicht so bekannt, obwohl Friedrich Schiller zuerst dort im Kassengewölbe beerdigt worden war.

Jetzt zeichnet das neue Buch von von Hannelore Henze und Doris-Annette Schmidt die Geschichte dieses Friedhofes nach, der 1818 geschlossen wurde und verfiel, und erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder, wenn auch in geringerer Ausdehnung als ursprünglich, instandgesetzt und mit einer Mauer eingefasst wurde.

Nach dem knappen Abriss zur Historie der Friedhofs-anlage widmet sich der größte Teil des Buches den erhaltenen Grabmalen. Sie  sind penibel mit ihren Inschriften und Maßen aufgenommen und werden jeweils in schwarz-weiß Fotos abgebildet. Zugleich lassen die Texte die Persönlichkeiten wieder lebendig werden, an welche diese Grabmale erinnern sollten, darunter zum Beispiel auch den berühmten Maler Lucas Cranach d. Ä. oder den Schriftsteller und Märchendichter Johann Carl August Musäus, dessen Grabmal das nebenstehende Foto zeigt.

Ein Lageplan des heutigen Friedhofes, sowie ein weiterer der Erbbegräbnisse in den Innenseiten des Buchumschlags, sowie ein Namensregister vervollständigen das Buch und machen es zu einem nützlichen Führer vor Ort.

Hannelore Henze/Doris-Annette Schmidt, Der Jakobskirchhof zu Weimar. RhinoVerlag, Ilmenau 2010, 191 S. zahlreiche Abb., 15,95 Euro (ISBN978-3-939399-07-0)