Donnerstag, 1. September 2011

Restauriert und gleich wieder beschädigt - das Christusrelief auf dem Südwestkirchhof in Berlin-Stahnsdorf

Zum 28. Mai dieses Jahres hatte der Förderverein Südwestkirchhof Stahnsdorf e.V. zum festlichen Abschluss der Restaurierungsarbeiten an dem großen Christusrelief eingeladen, das den Eingangsbereich des Friedhofs ziert. Bischof Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD hielt davor eine Waldandacht und es gab Grußworte, umrahmt von Orgelmusik und Gesang, sowie Informationen der ausführenden Baudenkmalpflege GmbH Potsdam über die Restaurierungsarbeiten, die insgesamt rund 16 000 Euro gekostet und zwei Jahre gedauert haben. 10 000 Euro davon hatte der Förderverein gestiftet.

Seitdem erstrahlt das frisch restaurierte großformatige Relief in neuem Glanz und stimmt die Besucher auf den größten evangelischen Friedhof Deutschlands ein. Denn das rund zwölf Meter lange und zwei Meter hohe Relief des Berliner Bildhauers Ludwig Manzel (1858-1936) aus leuchtend weißen Carrara-Marmor zeigt Christus inmitten von mehr als zwanzig Leidenden; nach dem Matthäus-Evangelium (19.2), in dem es heißt: "Eine große Menschenmenge folgte ihm, und er heilte ihre Kranken." Eigentlich war es für eine evangelische Kirche in Posen bestellt. Doch der Erste Weltkrieg vereitelte die Aufstellung des schon 1912 fertiggestellten Werkes und so kaufte es die Berliner Stadtsynode siebzehn Jahre später für den Südwestkirchhof an.

Leider währte die Freude über das restaurierte und mit einer kupfernen Abdeckung geschützte Relief nicht lange. Gestern ging die Nachricht durch die Medien, dass Diebe am Wochenende die Kupferabdeckung abgerissen und fortgeschafft haben.