Mittwoch, 17. Oktober 2012

Der Neue Johannisfriedhof in Leipzig - eine neue Publikation von Alfred E. Otto Paul

Alfred E. Otto Paul hat mir diesen Text zu seinen gerade erst erschienen Buch geschickt, den ich unverändert hier veröffentliche:


Titelblatt des neuen Buches von Alfred E. Otto Paul (Foto Leisner,
veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers) 














"Nach jahrelanger Forschungsarbeit erscheint zum 60. Geburtstag von Alfred E. Otto Paul am 27. September 2012 dessen 400-seitige Publikation 

Der Neue Johannisfriedhof in Leipzig“.

Damit ist erstmalig die Gesamtgeschichte dieses kulturgeschichtlich bedeutendsten Leipziger Friedhofes aufgearbeitet worden, dessen Einebnung nach seiner Säkularisierung zum 01. Januar 1971 erfolgte und den Verlust unersetzlicher Schätze der Leipziger Sepulkralkultur bewirkte.

Der 1846 geweihte Neue Johannisfriedhof war der große Friedhof des Leipziger Bildungsbürgertums. Er war der Friedhof der Künstler, der Musiker, der Verleger, der Architekten, der Großkaufleute und Fabrikanten, der universitären Eliten.
Insgesamt 141.000 Leipziger ruhen noch immer in der Erde dieses säkularisierten Friedhofes, von dessen Existenz heute nur noch das erhaltene Portal des Friedhofes zeugt. Keine Tafel verkündet dem Besucher dieser heutigen Parkanlage von der einstigen Bestimmung dieses Ortes.

Der Leipziger Professor Elmar Schenkel schreibt in seinem Geleitwort: „Der Neue Johannisfriedhof ist ein Buch, dem man die Seiten ausgerissen hat, nur die Bindung ist noch zu sehen, einige Buchstaben auf dem Umschlag. Alfred E. Otto Paul hat in seiner unnachahmlichen Art viele Seiten dieses unschätzbaren Buches wieder erstellt und wir können darin lesen, auch wenn es unsichtbar bleibt.“

Der Rezensent Bernd Muthmann äußert sich wie folgt: „Vor uns liegt eine grandiose Gesamtschau auf diesen tragischen Ort, wobei die ohnehin schon bekannte Perfektion von Pauls populärwissenschaftlichem Duktus – in einer fast schon poetischen Erzählweise vorgetragen – hier nochmals übertroffen wurde.
Immer wieder faszinierend ist eben auch die unvergleichliche Kombination aus Biographie, Kunstgeschichte, baufachlichen Erläuterungen bis hin zu philosophischen Ansätzen, das gekonnte Jonglieren mit Haupt – und Nebenhandlungen, wobei stets der rote Faden erkennbar bleibt.“

Rückentitel des neuen Buches von Alfred E. Otto Paul (Foto Leisner,
veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers) 
Dem opulent ausgestatteten Werk, versehen mit Schutzumschlag und Lesezeichen, prächtig eingebunden und mit eingeprägtem, goldbeschriftetem Titel auch auf dem Buchrücken versehen, hat man in jedem der insgesamt 500 Exemplare eine schöne Karte beigelegt, auf der der Autor mit seiner eigenhändigen Unterschrift die jeweilige Nummer des erworbenen Verkaufsexemplars bestätigt.

Alfred E. Otto Paul folgt im Titel als auch im Format seines Buches dem im Jahre 1922 erschienenen Werk „Der Alte Johannisfriedhof in Leipzig“ von Paul Benndorf und legitimiert sich auch damit als ein würdiger Nachfolger Benndorfs.

Wie bereits bei allen bisher erschienenen Publikationen von Paul, so gilt auch diesmal seine Verfügung einer absolut einmaligen Auflage. Wenngleich das Buch die ISBN 978-3-00-039357-0 ausweist, wird das Buch dennoch nicht im Buchhandel erhältlich sein. Bestellungen – solange der Vorrat reicht – können über info@paul-benndorf-gesellschaft.de oder direkt beim Autor unter paul.sepulkral@t-online.de aufgegeben werden. Der Preis für ein Exemplar dieser limitierten Auflage beträgt 39,90 Euro.


Fabian Burghard, texturama, Buch- und Medienproduktion"

Inzwischen liegt mir das neue Buch von Alfred E. Otto Paul vor und ich kann mich dem obigen Lob nur anschließen. Es ist wirklich ein opulentes Werk! Die Publikation ist sehr reich mit schwarz-weiß - und einigen Farbfotos - ausgestaltet und entspricht im übrigen der von den anderen Veröffentlichungen des Verfassers gewohnten, graphisch sehr ansprechenden Form. Das seitenlange Inhaltsverzeichnis weist schon darauf hin, wie weit bei diesem Werk der Rahmen aufgespannt ist. In mehreren Kapiteln wird die Geschichte des Neuen Johannisfriedhofes aufbereitet, bevor sich dann ein sehr umfangreiches Hauptkapitel der Leipziger Kaufmannsdynastie Limburger widmet. 
Für die Geschichte dieser Familie hat dem Autor ein umfangreiches Familienarchiv vorgelegen, dass er sorgfältig aufbereitet hat. So dient diese Geschichte sozusagen als Beispiel für alle anderen großen Familien der Stadt, deren Grabstätten auf diesem Friedhof zu finden sind. Besonderes Augenmerk liegt dabei natürlich auf der Familiengrabstätte und es ist dem Autor sehr zu danken, dass er auch den Ablauf der Bestattungen in dieser Gruft ausführlich schildert und so der Geschichte der Bestattung weitere Facetten hinzufügt. 
Danach wird eine Vielzahl von Persönlichkeiten des Leipziger Lebens mit ihren Grabstätten vorgestellt. Ihre Reihenfolge richtet sich nach den Abteilungen des Friedhofes und bei einigen Abteilungen werden dann zusätzlich noch einzelne Grabmäler in Bildzeugnissen wiedergegeben. Auch ehemalige Denk- und Erinnerungsmale, wie die Grabstätten der österreichischen und der norddeutschen Krieger oder eine Plastik des Thanatos werden so am Ort ihrer ehemaligen Aufstellung mitbehandelt. Sehr gründlich führt der Autor am Schluss die umfangreichen Quellen auf, die für diese Schrift herangezogen hat. 
Die relativ kleine Auflage dieses Buches ist übrigens inzwischen schon weitgehend verkauft. Friedhofsfreunde müssen also rasch zugreifen, wenn sich sich noch ein Exemplar sichern wollen.  

     

Montag, 15. Oktober 2012

Häuser der Ewigkeit - Mausoleen und Grabkapellen

Buchcover (Abbildung mit freundlicher
Erlaubnis des DOBU Verlages
Dr. Anja Kretschmer, deren Einsatz für den Alten Friedhof in Greifswald hier schon mehrfach Thema gewesen ist, hat ihre Doktorarbeit veröffentlicht. Hier folgt ihr eigener Text, mit dem sie dieses Werk ankündigt.

"Mausoleen und Grabkapellen sind vorwiegend im ländlichen Raum als Prestigeobjekt des Adels bekannt. Dieses Buch beleuchtet jedoch erstmalig die sepulkralen Bauwerke auf städtischen Friedhöfen am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns.

Dort wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts auffallend viele bürgerliche Grabbauten von hohem kunsthistorischem Wert und nach berühmten Vorbildern errichtet. Friedhofsverlegungen und damit einhergehende Entschädigungsprogramme sowie Repräsentationsbedürfnis sind nur einige Entstehungsursachen.

 Doch nicht jeder Grabbau ist sogleich ein Mausoleum. Die Autorin erläutert zu Beginn die verschiedenen architektonischen Grabgestaltungen, die von Arkadengrüften, barocken Grufthäusern, Hanggrüften bis hin zu monumentalen Mausoleen und neogotischen Grabkapellen reichen. Neben der Entstehungsgeschichte und Baudokumentation zeigt das Buch auch sinnvolle Nutzungskonzepte auf, um eine zukünftige Erhaltung des sepulkralen Erbes zu sichern. Damit sind die Forschungsergebnisse auf jeden Grabbau übertragbar und liefern für Friedhofsverwaltungen und Denkmalbehörden, die sich mit den sepulkralen Baudenkmälern befassen, wesentliche Anhaltspunkte."

Anja Kretschmer: Häuser der Ewigkeit. Mausoleen und Grabkapellen des 19. Jahrhunderts. Eine Einführung in die Sepulkralarchitektur am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns. DOBU Verlag, Hamburg 2012.ISBN 3-934632-47-5, 367 S., 29,90 Euro.