Montag, 9. Dezember 2013

Ausstellung "Himmelskinder aus Brandenburg - Vom vorzeitigen Ende der Kindheit 1500 - 1900"

Kindergrabmal aus Kottingworth im Altmühltal
(Foto Leisner)
Diese Ausstellung ist vom 22.11.2013 - 23.02.2014 im Stadt- und Regionalsmuseum Schloss Lübben in Brandenburg  zu sehen. Im Rahmen des Themas des Kulturland-Brandenburg-Jahres "spiel und ernst - ernst und spiel. kindheit in brandenburg" widmet sie sich dem Kindertod. Es geht dabei ebenso um die Kindersterblichkeit und ihre Ursachen wie um die Frage, wie Kinder früher bestattet und wie an sie erinnert wurde.

Dabei wird natürlich auch auf die Totenkronen hingewiesen, die früher Kindern und Ledigen mit ins Grab gegeben oder auf den Sarg gelegt wurden. Sie waren Stellvertreter jener Brautkronen, die den zu jung Verstorbenen verwehrt geblieben waren und künden von der "Hochzeit mit dem Himmel". Ein schönes Bild von einer Totenkrone aus der Dorfkirche von Herzberg (Gem. Rietz-Neuendorf, Brandenburg) findet sich übrigens hier. Aber nicht nur Totenkronen auch Briefe von trauernden Eltern, Gemälde, Fotos, Skulpturen, Grafiken und Hörbeiträge mit Kindertotenliedern sowie Predigten geben ein Einblick in den Umgang mit dem Kindertod seit dem 15. Jahrhundert und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dem Tod gegenübergestellt sind Exponate, die vom Leben und vom Spiel der Kinder erzählen.

Die Ausstellung wurde von Dr. Sylvia Müller-Pfeifruck erarbeitet, die sich mit diesem Thema seit langem intensiv auseinandersetzt. Dazu wird noch eine Publikation erscheinen. Gefördert wurde dieses Projekt von einer ganzen Reihe von Institutionen, die mit Lübben verbunden sind.

Das Programm der Transmortale V ist herausgekommen

Die Transmortale wird zum 5. Mal am 15.3.2014 im Museum für Sepulkralkultur in Kassel stattfinden. Der Flyer mit dem Programm ist jetzt herausgekommen:
Programm der transmortale V

Und dazu noch ein Nachtrag, die Transmortale besitzt nun auch wieder ein Blog (nachdem das Blog auf Posterous seit einem Jahr geschlossen ist): transmortale.wordpress.com/

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Religion und Landschaft - Ein neues Buch des Bund Heimat und Umwelt

Titelseite "Religion und Landschaft"
 Bildquelle
Eigentlich hat dieses Buch auf den ersten Blick nicht viel mit historischen Friedhöfen zu tun. Es geht darin um das reiche religiöse materielle und immaterielle Landschafts- und Kulturerbe in Deutschland und das sind zum Beispiel Kulturlandschaften in Deutschland, die durch Klosteranlagen, Pilgerrouten und Kleindenkmäler wie Wegekreuze und Bilderstöcke bestimmt sind. Dabei sind aber auch andere europäische Länder einbezogen, wenn der Jakobsweg in Spanien oder die europaweit wirkenden Zisterzienser und das Netzwerk ihrer Klöster thematisiert werden.

Ein Beitrag der insgesamt 18 Texte aber widmet sich den doch dem Friedhof. Norbert Fischer, der durch seine Friedhofspublikationen weit bekannt ist, schreibt über den "Friedhof als Gedächtnisland" in Geschichte und Gegenwart und überrträgt dabei das Konzept der Landschaft, in die die Geschichte der Menschen gleichsam eingeschrieben ist, auf den Ort der Bestattung. Er beschreibt wie sich im Laufe der Jahrhunderte seine sakrale Bedeutung gewandelt hat, wie sie einer säkularisierten Anschauung gewichen ist und der Bestattungsort zur Friedhofslandschaft wurde und welche Wandlungen er zur Zeit durchmacht. So bildet dieser Text mit seinen reichen Literaturanmerkungen eine gute Ausgangsbasis für das Verständnis der historischen Friedhofsentwicklung. 

Insgesamt ist das Buch mit Fotos reich bestückt. Es kann beim Bund Heimat und Umwelt bezogen werden. Um eine Spende wird gebeten. Kontakt: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), Bundesverband für Kultur, Natur und Heimat e.V., Adenauerallee 68, 53113 Bonn, Telefon: +49 228 224091, Fax: +49 228 215503, Internet: www.bhu.de, www.forum-kulturlandschaft.de, E-Mail: bhu@bhu.de 


Montag, 18. November 2013

Karlsruher Verein gibt sein Winterprogramm heraus

Mausoleum Bürklin, Hauptfriedhof Karlsruhe
(Foto Leisner 29.3.2011)
In meiner Linkliste fehlte er bisher, dabei kenne ich den Verein zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur bestimmt schon seit der Gründung des Mitte April 2002 eröffneten Info-Centers am Hauptfriedhof in Karlsruhe. Jetzt habe ich den Link endlich zur Liste auf der rechten Seite hinzugefügt.

Der Grund ist, dass ich heute zum ersten Mal den neuesten Flyer mit den Veranstaltungen von November 2013 bis März 2014 per Post zugeschickt bekam. Man kann ihn sicher bald im Netz herunterladen. Aber im Augenblick sieht man dort noch den Flyer von 2013. Da ich mir nicht sicher bin, ob ich das Urheberrecht verletze, wenn ich den neuen Flyer hier abbilde, habe ich hier nur den Text des Winterprogramms ausgeschnitten, denn trotz Anfrage ist auf der Website immer noch nur das Herbstprogramm zu lesen (nachgeschaut habe ich am 9.12.2013 und ja, ich bin gerade abgemahnt worden wegen des fremden Fotos einer Pommesschale in einem Blog!).

In dem Info-Center in Karlsruhe läuft übrigens bis zum 29.3.2014 noch eine Ausstellung über Professor Josef Durm und das 100jährige Mausoleum  Bürklin, für dessen Errichtung er zuständig war. Er erforschte wenige Jahre zuvor das Theoderich-Grabmal in Ravenna und man sieht, dass es zum Vorbild wurde.
Programmausschnitt aus dem Flyer des Infocenters
am Karlsruher Hauptfriedhof

Mittwoch, 6. November 2013

Häuser der Ewigkeit - Buchbesprechung

Mausoeleum Kretschmer (ehemals Schröder)
auf dem Ohlsdorfer Friehof (Foto Marianne Didiér)
In diesem Blog habe ich schon auf das Buch von Anja Kretschmer "Häuser der Ewigkeit - Mausoleen und Grabkapellen des 19. Jahrhunderts. Eine Einführung in die Sepulkralarchitektur am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns." hingewiesen.

Inzwischen liegt mir das Buch vor und ich habe mich durch diese umfangreiche Arbeit "hindurchgefressen". Allerdings halte ich es nicht für empfehlenswert sie von vorn bis hinten durchzulesen, denn es handelt sich weniger um eine historische Abhandlung als vielmehr um einen umfangreichen Katalog der Grabbauten des 19. Jahrhundert in Mecklenburg-Vorpommern und in einzelnen Städten im Norden Deutschlands.

Als Ziel ihrer Arbeit formuliert die Autorin den Wunsch "die privaten Grabbauten als eigenständigen Architekturtyp innerhalb der Sepulkral- und Baugeschichte" denkmalpflegerisch zu würdigen und damit "innovative Nutzungskonzepte" zu verbinden. Es handelt sich also um eine Untersuchung, die sich vorwiegend mit der Baugeschichte der einzelnen Grabgebäude beschäftigt.

Am Anfang steht eine Begriffsbestimmung, die mit dem Titel "Mausoleum versus Grabkapelle" einen Gegensatz auftut, der so im Grunde nicht besteht. Letztendlich definiert die Autorin, die beiden Begriffe aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft und legt sie auf spezifische stilistische Ausformungen fest. Unter Mausoleen versteht sie die mehr oder weniger klassisch gestalteten Grabbauten, die sich an die Antike anlehnen, und den Terminus Grabkapellen verwendet sie folgerichtig für alle jene Bauten, die sich stilistisch auf das Mittelalter beziehen. Den übrigen Bautypen, wie Gruftarkaden und -hallen, Grufthaus, Hanggruft, Grabgruft, Terrassen- und Reihen- und Portalgruft widmet sie den letzten Abschnitt dieses einleitenden Teils.

Die folgenden Kapitel behandeln allgemein die Begräbnisbauten auf den Stadtfriedhöfen in Mecklenburg-Vorpommern, sowie dann einzeln und im Besonderen die Grabarchitektur in verschiedenen Städten in Mecklenburg (genau gesagt in Parchim, Wismar, Schwerin und Boizenburg), in Vorpommern (Greifswald und Stralsund), sowie auf weiteren architektonisch herausragenden Friedhöfen  ebendort (Ludwigslust, Waren, Güstrow Neustrelitz und Rostock). Die Friedhöfe werden jeweils in ihrer Geschichte vorgestellt. Anschließend werden sowohl die nicht mehr existenten wie die vorhandenen Mausoleen mit ihrer Historie und jeweils ausführlicher Bestandsbeschreibung vorgestellt. An diesen Einzeldarstellungen wird deutlich, dass hinter diesem Werk eine umfangreiche Forschungsarbeit steckt, bei der unterschiedliches und teilweise bisher noch unbekanntes Quellenmaterial gesucht und ausgewertet worden ist. Allerdings scheint sich die Autorin dabei nur um die städtischen Friedhöfe gekümmert zu haben. Grabgebäude auf privatem Grund und Boden werden nur am Anfang und eher überblicksweise in der erwähnten Abhandlung zur Begriffsbestimmung dargestellt.

Abschließen werden die Erhaltenszustände sowie typische Schadensbilder thematisiert. Erst danach stellt die Autorin den in Mecklenburg-Vorpommern untersuchten Objekten Vergleichsstudien von Grabbauten auf Friedhöfen in Kiel, Hamburg und Berlin gegenüber.

Mit dem Kapitel "Nutzungskonzepte und Erhaltensmaßnahmen" kommt sie zu dem zweiten Ziel ihrer Untersuchung. Dabei wird der Friedhof als neuer Erlebnisraum vorgestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, das Bewusstsein der Bevölkerung in diesem Sinne zu schärfen. Neue und schon bekannte Nutzungsvorschläge für Grabbauten werden beispielhaft vorgeführt und auch der Umgang mit entwidmeten Friedhöfen ist Thema. Bei Letzterem werden Konzepte wie das Grabmalfreilichtmuseum, das Friedhofsmuseum, Lehrpfad, Ausstellungsort und Wiederaufnahme der Bestattungen, Übernahme von Grabmalpatenschaften, Neueinrichtung als Tierfriedhof und Umwandlung zur öffentlichen Parkanlage genannt.

Leider merkt man dieser sehr ambitionierten Untersuchung an, dass sie als Doktorarbeit geschrieben und anscheinend vom Verlag nicht lektoriert wurde. Die sprachliche Qualität bzw. die grammatikalische Genauigkeit ließ mich so manches Mal die Stirn runzeln, da sitzt dann manches Wort ein wenig schief oder ganze Sätze stimmen nicht. Doch insgesamt bringt diese Studie einen wichtigen und positiven Zuwachs an Wissen über die historischen Grabbauten des 19. Jahrhunderts mit sich, die in Deutschland noch lange nicht ausführlich genug dokumentiert und wertgeschätzt sind.

Hier nochmal der Buchtitel: Anja Kretschmer: Häuser der Ewigkeit. Mausoleen und Grabkapellen des 19. Jahrhunderts. Eine Einführung in die Sepulkralarchitektur am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns. DOBU Verlag, Hamburg 2012.ISBN 3-934632-47-5, 367 S., 29,90 Euro.

Freitag, 1. November 2013

Grabmale - restaurieren und präsentieren

Die neue Ausgabe erscheint in Kürze
Gerade habe ich ein wenig weiter geforscht zum Thema, wie Stiftungen zur Erhaltung von Friedhöfen beitragen. Dabei fand ich auch diese Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalpflege.

Ihr Ortskuratur überbringt gerade eine bronzene Erinnerungsplakette zum alten Friedhof in Nebel auf Amrum. Sie soll an die Restaurierung der historischen Grabdenkmäler erinnern und trägt den Hinweis “Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale”. Damit soll das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale bleibend sichtbar gemacht werden (hoffentlich zieht die Bronze nicht den Diebstahl nach sich!) und zu weiterer Unterstützung motivieren. 40.000 Euro stellte man im vergangenen Jahr  für die Restaurierung und Wiederaufstellung der historischen Grabdenkmäler zur Verfügung.

Mir fiel diese Nachricht besonders auf, weil wir für die neue Ausgabe unserer Ohlsdorf-Zeitschrift das Thema "Grabmale - restaurieren und präsentieren" gewählt haben. Die Restaurierung des Friedhofs in Nebel wird darin ausführlich besprochen und die neuaufgestellten Steine zieren unser Titelbild. 

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Eine Stiftung zur Erhaltung des Horster Friedhofes in Stade

Im Februar dieses Jahres wurde in Stade die gemeinnützige "Siegel-Stiftung für den Horstfriedhof Stade" ins Leben gerufen. Mit einem Startkapital von 100 000 Euro - die Hälfte des Geldes kommt vom Gesamtverband der evangelisch-lutherischen Kirchen in Stade, die andere stiftet der Ideengeber Dr. Arnd Siegel (75) - soll sie sich um den Erhalt des Stader Horstfriedhofs mit seinen historischen Grabmalen kümmern. Arnd Siegel, ein Hamburger Chirurg im Ruhestand, stammt aus der bekannten Stader Ärzte- und Klavierfabrikanten-Dynastie Siegel, die insgesamt drei Familiengräber auf dem Horstfriedhof besitzt.

Der sieben Hektar große Friedhof mit seinen mehr als 6000 Grabstellen aus unterschiedlichen Epochen der Begräbniskultur wurde 1789 eingeweiht. Mit den Mitteln der neuen Stiftung sollen kulturhistorisch wertvolle Gräber, für die es keine Nachkommen gibt, erhalten und ältere Grabsteine (der älteste Stein ist von 1799) gepflegt werden.

Arnd Siegel selbst hat ein Buch zur Geschichte des Friedhofs mit dem Titel „Der Horstfriedhof
– Ein Spiegel für Stader Bürgerleben“ herausgegeben (Für 9,50 Euro ist es bei der Stader Buchhandlung Schaumburg erhältlich). Zahlreiche Abbildungen zeigen darin den reichen Bestand an alten Kalksandsteinen mit klassizistischen Symbolen, wie der Sanduhr mit Engelsflügeln oder dem Schmetterling. Als erstes will sich die Stiftung voraussichtlich um die zahlreichen verwitterten Sandsteingrabsteine kümmern. 

Man kann die Stiftung mit Zustiftungen und Spenden unterstützen (Einfach den Betrag auf das Konto des Kirchenamtes - Kontonr.: 8094 bei der Sparkasse Stade-Altes Land, Stichwort "Siegelstiftung" - überweisen).

Dienstag, 29. Oktober 2013

Tagung: Vor aller Augen ... Tod im öffentlicher Wahrnehmung und Begegnung


Diese Tagung der zum Deutschen Bestatterverband gehörenden Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur  will vom 5.-7. November in Düsseldorf den Tod in der öffentlichen Wahrnehmung und Begegnung näher beleuchten.

Dabei geht es in den Vorträgen z. B. um die in den letzten Jahren wieder neu
gestellte Frage, wie man dem Tod von Soldaten und mit öffentlichen Begräbnissen würdig umgeht. Aber auch der Wandel der Trauerkultur z.B. der bewusste Umgang mit Trauer bei Polizei und Feuerwehr oder der Ausgleich zwischen individueller Trauer und öffentlichem Respekt z.B. nach dem Amoklauf am Erfurter Gymnasium im Jahr 2002 werden teilweise in eigenen Foren thematisiert.

Damit wird laut Informationstext: "Auf den verschiedenen Ebenen der Kultur, der Politik, des Sportes, der Religion, der Bundeswehr und in Großverbänden ... das Thema Tod neu visualisiert, aufgeworfen, aufgegriffen und in Szene gesetzt."

Das ausführliche Programm der Tagung ist im Internet unter der Seite der Zeitschrift Naturstein veröffentlicht

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Die Trauernde - Weibliche Grabplastik und bürgerliche Trauer um 1900

Titelseite des neuen Buches von Anna Götz
Als in den frühen 1980er Jahren die Grabmale des Ohlsdorfer Friedhofs im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojektes inventarisiert wurden, schwang die Hoffnung mit, dass spätere Generationen von Wissenschaftlern diese – damals grundlegende –„Kärrnerarbeit“ einmal für ihre Forschungen würden nutzen können. Jetzt ist diese Hoffnung mit der in Buchform veröffentlichten Dissertation von Anna-Maria Goetz auf das Schönste erfüllt worden.

Die Sozial- und Wirtschaftshistorikerin hat sich speziell der weiblichen Trauerfigur auf den Friedhöfen des ausgehenden 19. Jahrhunderts angenommen. Aufbauend auf den Ergebnissen der damaligen Inventarisation und unter Hinzuziehung ähnlicher Skulpturen von einer Reihe hauptsächlich deutscher aber auch weiterer europäischer Friedhöfe hat sie die Grabmalplastiken auf ihren Sinngehalt und ihre zeitgenössische Bedeutung hin ausgelotet.

Ausgelotet ist dabei wohl das richtige Wort für den multiperspektivischen Ansatz der Autorin, die wissenschaftliche Werkzeuge aus unterschiedlichen Disziplinen heranzieht, dabei ganz neue Wege beschreitet und ein breites Panorama von Deutungsmustern und Decodierungen der in den Figuren „versteinerten“ Chiffren vor dem Leser auffächert. Ihre logisch aufgebaute Abfolge von Einzelperspektiven beginnt nach der Vorstellung der angewandten wissenschaftlichen Methoden mit der Untersuchung des räumlichen Aspektes, also mit den Orten, für welche die Figuren konzipiert wurden. Mit dem Mittel der Sequenzanalyse nähert sie sich den Plastiken auf elf ausgewählten Begräbnisplätzen – Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg; Cimetière du Père Lachaise in Paris; Wiener Zentralfriedhof; Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin; Alter Südfriedhof, Nordfriedhof, Ostfriedhof und Waldfriedhof in München; Städtischer Friedhof Sihlfeld in Zürich, Cimitero di Staglieno Genua; Städtischer Waldfriedhof Traunstein. Sie geht dabei sozusagen von außen nach innen vor und entwirft für jeden Friedhof ein Bild der Gesellschaft, die er repräsentiert. An Einzelbeispielen zeigt sie auf, wie Grabmale in dieses Bild einpasst worden sind. Dabei wird sowohl die Geschichte der jeweiligen Friedhofsentwicklung dargestellt, als auch herausgearbeitet, wie das wohlhabende Bürgertum seine Plastiken an ganz bestimmten Stellen der Friedhöfe so verortet hat, dass sie sich im Blickfeld der Besucher befanden, also einerseits gesehen und bewundert werden konnten, andererseits aber gleichzeitig eine gewisse soziale Distanz zu den Grabfeldern der breiten Masse hielten.

Darauf folgt eine im weitesten Sinne ikonologisch ausgerichtete kunsthistorische Untersuchung, die sich dem Inhalt und der Symbolik der Trauernden unter Berücksichtigung zeitgenössischer Quellen widmet. In einander überlappenden Sequenzen errichtet Götz dabei einen Spannungsbogen, der ausgehend von den männlichen Todesgenien des ausgehenden 18. Jahrhunderts die verschiedenen geflügelten Gestalten
Trauernder Engel auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Foto Leisner)
auf Gräbern interpretiert, ihre Nähe zur Frau als Mutter und Mutter Natur aufzeigt, diese mit der Gestalt der trauernden Maria verbindet (Pietá) und die Entwicklung der beiden Trauerfiguren Mansuetudo (Sanftmut) und Temperantia (Mäßigung) an Antonio Canovas Papstgrabmal für Clemens XIV. zu eigenständigen Plastiken der bürgerlichen Friedhofskultur ins Blickfeld rückt. Dabei wird das Ergebnis nicht nur anhand des Textes, sondern auch anhand der – als „Daumenkino“ aufgereihten – Bilder am unteren Rand des jeweiligen Textes augenfällig. Götz prägt dafür den passenden Begriff der Amalgamierung, weil die Bildschöpfungen des 19. Jahrhunderts keine klaren und eindeutigen Bildtraditionen bedienen, sondern programmatisch mehrere Gestaltungselemente miteinander verschränken und überlagern. Damit kann Götz die Plastiken „als Resultate einer Selbstermächtigung“ interpretieren, die über Zeichen stattfindet, „welche ihrer eigentümlichen, standes- oder ideenspezifischen Privilegien enthoben wurden, um sie in den Dienst des Erinnerungskults rund um das bürgerlicher Individuum zu stellen“ (S. 204).

Der dritte Hauptteil weitet den Blickwinkel auf die sozialhistorischen Gegebenheiten aus und nimmt Auftraggeber und Hinterbliebene ebenso ins Visier, wie die zeitgenössischen Geschlechterverhältnisse und den historischen Wandel der christlichen Glaubensvorstellungen , welche nicht nur durch den Darwinismus erschüttert wurden. Über die breit angelegte Erläuterung der sozialhistorischen Hintergründe und die Darstellung der gesellschaftlichen Konventionen, und damit auch der historischen Bedingtheit des Empfindens und des Ausdruck der Trauer, kommt die Autorin schließlich zu dem Fazit, dass der Gestus der Trauernden als „Träger einer Stimmung“ die „zeitgenössische Gefühlswelt zwischen Gedenken, Trauer, Sinnsuche und Verunsicherung trafen“ und damit „sinnstiftend und tröstlich“ wirkten. Dabei scheint nach Götz ihr „gesenkter oder verschleierter Blick … ins Unbestimmte zu führen“ und die Haltung eine „vage, ungewisse Vorstellung vom Jenseits“ zu verkörpern. Diese zu „Pathosformeln“ erstarrte Trauerhaltung schließt sozusagen körperlich fühlbar – mit persönlich fallen dabei die gerade neu entdeckten Spiegelneuronen im Gehirn ein, die dafür sorgen, dass der Betrachter innerlich dieselbe Haltung einnimmt, wie die Person, die er sieht – die „emotionale Bindung zu den Verstorbenen“ ein und ihre „Bildverwandtschaften lassen sie nicht nur die Ehrerbietung gegenüber dem irdischen Lebenswerk bekunden, sondern ebenso bedeutungsvoll bedauern.“ 

Grabmal Rübcke, Ohlsdorfer Friedhof
(Foto Marianne Didier)
So kommt die Autorin zu dem Fazit, dass die Trauernde zwar kein Bild vom Jenseits verkörpert, aber „der Ungewissheit über Tod und Ewigkeit Ausdruck“ gab und damit ein „Bildvakuum“ füllte, in dem sich sowohl „die Angst vor der Endlichkeit angesichts der Bedeutung der historischen Gewordenheit als auch der Wandel von theozentrischen Erklärungsmodellen zum Sinn des Lebens und des Todes hin zu vielschichtigen anthropo-zentrischen bzw. diesseits-zentrischen Deutungsoptionen“. (S. 330)

Mit ihrer Untersuchung, die am Schluss das „Schlagbild“ der Trauernden bis in die Gegenwart verfolgt und darauf hinweist, dass ihre Beliebtheit nach einer Zeit der Ablehnung inzwischen wieder deutlich zunimmt, hat Anna-Maria Götz eine Forschungslücke geschlossen und einen großen Beitrag zum Verständnis der Trauerkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts geleistet, der zudem noch in einem treffsicheren Sprachduktus daherkommt. Ich persönlich habe dieses Werk mit großem Vergnügen und hohem Erkenntnisgewinn gelesen.

Diese Rezension habe ich gerade in der Zeitschrift "Friedhof und Denkmal" 4-2013 veröffentlicht.

Anna-Maria Götz. Die Trauernde - Weibliche Grabplastik und bürgerliche Trauer um 1900. 2013, 418 S. 350 farb. Abb., 24 x 17 cm, Gb. Preis: € 59.90 [D] | € 61.60 [A] ISBN 978-3-412-21028-1

Montag, 21. Oktober 2013

Altonaer Hauptfriedhof wird 90 Jahre alt


Am 1. November feiert der Altonaer Hauptfriedhof in Hamburg den 90. Jahrestag seiner Eröffnung.

Das Amt für Stadtgrün lädt aus diesem Anlass alle Interessierten zu einem historischen Spaziergang. Helga Magdalena Thienel, die seit Jahren zur Geschichte der Altonaer Friedhöfe forscht, wird dabei das Thema:

„'Tutenbergs Gräbergärten' – Friedhofsreformideen der 1920er Jahre und ihre Umsetzung am Beispiel des Altonaer Hauptfriedhofs" in den Mittelpunkt stellen.

Zeit & Ort: Freitag, der 01. November 2013, Beginn um 14.00 Uhr (Dauer etwa 2 Stunden)

Treffpunkt an der Friedhofskapelle in der Nähe des Haupteingangs. Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei!

Dienstag, 15. Oktober 2013

Fachsymposium: Das Gedächtnis einer Stadt pflegen – Denkmal historischer Friedhof

Am 31. Oktober findet in Osnabrück das 2. Fachsymposium statt, in dem das - vom DBU geförderten - Forschungsprojekt zur Erhaltung des Hase- und Johannisfriedhofs vorgestellt wird. (Über das Projekt wurde schon in diesem Blog berichtet.)
Ziel ist die schrittweise Umwandlung von historischen Friedhöfen in Parks mit Friedhofscharakter durch Denkmalpflege, Grünplanung und Naturschutz fachlich zu begleiten und eine langfristige Finanzierung zu sichern. Expertenvorträge und Workshops widmen sich Themen wie der Frage nach der Finanzierung der Anlagen ohne Gebühreneinnahmen; den möglichen Konflikten zwischen Denkmalschutz, Naturschutz und Freiraumplanung; der Nutzung von aufgelassenen Friedhöfen ohne, dass ihr Charakter verändert oder ihre Substanz gefährdet wird; der Entwicklung von erfolgreichen Projekte zur Umsetzung einer solchen Art der Erhaltung, z.B. durch die Gewinnung neuer Nutzergruppen unter Berücksichtung des "Kerngedankens der Kontemplation und der Stille". 

Damit ist die Veranstaltung für alle interessant, die sich mit dem Thema der Erhaltung  und Nutzung historischer Friedhöfe auseinandersetzen. 

Donnerstag, 10. Oktober 2013

"STERBEN, TOD UND TRAUER IM WANDEL" - Öffentliche Vorlesungsreihe in Hamburg

Grabengel auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Foto Leisner)
Prof. Dr. Norbert Fischer vom Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie und dem Historischen Seminar der Universität Hamburg hat zusammen Holger Wende, Ehrenamtlicher Sterbebegleiter, Hamburg (GBI) für das Winterhalbjahr an der Universität Hamburg eine öffentliche Vorlesungsreihe mit dem obigen Thema organisiert. Darin geht es auch um die Geschichte der bürgerlichen Trauerkultur und damit um historische Friedhöfe und ihre Erscheinungsformen.

Unter dem obigen Link kann man die Liste der Themen und der Vortragenden abrufen. Ich selbst werde am 11.11.2013 "Zur Geschichte der Parkfriedhöfe mit besonderer Hinsicht auf den Ohlsdorfer Friedhof" sprechen.

Die Vorträge finden vom 28.10.2013 bis zum 28.01.2014 montags jeweils von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Hamburger Universität (Hörsaal J, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1) statt.

Dienstag, 8. Oktober 2013

125 Jahre Friedhof Westerveld bei Amsterdam


Der Friedhof Westerveld feiert dieses Jahr nicht nur sein 125jähriges Bestehen, sondern zugleich auch das 100jährige Jubiläum seines Krematoriums, das 1913 als erstes Krematorium der Niederlande errichtet wurde. Dazu ist ein Jubiläumsbuch, mit einer großen Zahl einzigartiger und noch nie publizierter Fotos erschienen, in dem es um die Geschichte, die erste Kremation in den Niederlanden, die Friedhofsarchitektur, bekannte Niederländer und den Friedhof als Location für Fernsehen und Film geht. Ich habe um ein Rezensionsexemplar gebeten und werde das Buch hier vorstellen, wenn ich es bekommen habe. Das Inhaltsverzeichnis des Buches ist im Übrigen ebenso wie eine Seitenvorschau schon im Internet einsehbar.  

Gleichzeitig ist auch eine Jubiläums-CD mit einer Auswahl der in den vergangenen 125 Jahren am häufigsten bei Trauerfeiern gespielten Musik erschienen. Musikstücke daraus wurden auf dem "Concerto in Memoriam" am 2. Juni 2013 vom international bekannten Westlands Mannenkoor unter der Leitung von Hans de Wit, den Talenten des Atheneum Kamerorkest (dem Kammerorchester des königlich niederländischen Konservatoriums) sowie den Solisten Lilian Farahani und Rutger de Vries aufgeführt. 


Freitag, 20. September 2013

Vereinigung Historischer Friedhöfe trifft sich in Amsterdam

Seit gestern treffen sich die Mitglieder der ASCE zu ihrer Jahrestagung in Amsterdam. Leider bin ich diesmal nicht dabei, obwohl das Programm sehr vielversprechend ist. Aber man kann eben nicht alles machen ...

Immerhin kann man davon ausgehen, dass die Vorträge auf der Website der ASCE der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ich hoffe also, dass ich wenigstens diese Inhalte nachlesen kann. Aber eine Konferenz besteht ja aus deutlich mehr. Man trifft sich persönlich, redet miteinander und kommt auf neue Ideen.

Jetzt hoffe ich, dass ich nächstes Jahr an der Jahresversammlung in Barcelona teilnehmen kann.

Mittwoch, 18. September 2013

Winterprogramm des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V.

Hier ist das neue Programm der Veranstaltungen November 2013 - März 2014

Freitag, 6. September 2013

Neue Veranstaltungen mit Anja Kretschmer im September und Oktober

Anja Kretschmer ist hier ja schon durch ihre Doktorarbeit (Ja, ich arbeite mich gerade durch das dicke Buch hindurch und werde es demnächst hier noch einmal etwas ausführlicher besprechen) und ihre diversen Aktivitäten für Friedhöfe in Mecklenburg-Vorpommern bekannt. (Einfach ihren Namen ins Suchfeld des Blogs eingeben, dann werden acht Posts aufgelistet.) Gerade weist sie mich auf eine Reihe neuer Veranstaltungen für diesen Herbst hin:

Am 13.9.2013 wird es in Greifswald anlässlich der Kulturnacht stündliche Führungen unter dem Motto "Friedhofsgeflüster" auf dem Alten Friedhof geben. Sie finden von 20.30 und 23.30 Uhr  und kosten 1,- Euro.

Einen Tag später, am 14.9.2013, führt Frau Kretschmer morgens um 10 Uhr zu den Grabkapellen und Mausoleen auf dem St. Jürgen Friedhof in Stralsund. Anlass ist der Tag des Friedhofs. Wieviel die Führung kostet, habe ich nicht erfahren und schätze darum mal, dass wahrscheinlich Spenden gern genommen werden. 
Greifswald, Dom St. Nikolai 
(Foto Kretschmer)

Eine Woche darauf gibt am 21.9.2013 abends um 19 Uhr "Friedhofsgeflüster" auf dem Neuen Friedhof Rostock. In dieser abendlichen Führung wird der Umgang unserer Vorfahren mit den Themen Sterben, Tod und Trauer im Mittelpunkt stehen.

Eine besondere Veranstaltung ist die Netzwerkveranstaltung am 19.10. von 10-16 Uhr. Dabei lädt das Netzwerk Bau & Forschung zur Exkursion ein. "Mit einer 1-tägigen Exkursion nach Greifwald möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, mit einer Expertin in Sachen Sepulkralkultur und -architektur einen Blick zu werfen in die Zeit nach dem Tod. Eine Zeit, die für die Menschen früher ein noch viel größeres Mysterium war als für uns heute.", schreibt das Netzwerk dazu und fährt fort: Dr. Anja Kretschmer, die sich bereits in ihrer Doktorarbeit intensiv mit diesem Thema auseinander setzte, hat ein interessantes Programm zusammen gestellt und wird Sie an diesem Tag durch den Dom und zu den Friedhöfen und Grablegen führen."

Mittwoch, 4. September 2013

Abstimmen für den Parkfriedhof Ohlsdorf - der "schönste Garten und Park des Nordens"

Wauw: Das ist der 200. Post, den ich auf diesem Blog veröffentliche! Eigentlich ein Grund einen kleinen Rückblick einzufügen, doch wie soll man auf fünf Jahre Bloggen zurückblicken? Ich habe hier über so viele Themen, Bücher und Veranstaltungen geschrieben und dabei so viel Verschiedenes und Neues kennengelernt, dass ich darauf keinen Rückblick zusammenbekomme. 

Also schaue ich lieber nach vorn und weise hier darauf hin, dass der NDR in seiner Serie der Hitlisten derzeit die Sendung "Die schönsten Gärten und Parks des Nordens" produziert. Und da ist als einziger Friedhof ist der Parkfriedhof Ohlsdorf mit dabei. 

Aus der Verwaltung habe ich erfahren, dass ein erster Dreh bereits stattgefunden hat, der genaue Sendetermin allerdings noch nicht fest steht. 

Aber es gibt schon die Internetseite des NDR und darauf kann man abstimmen welcher Ort am schönsten ist. Also Friedhofsfreunde kommt aus euren Verstecken und stimmt für den Parkfriedhof Ohlsdorf, einen schöneren Park, in dem man mehr über Pflanzen und Bäume, über Stadtgeschichte und Menschenleben, über Vögel und Schmetterlinge und noch viel mehr erfahren kann, gibt es doch wohl gar nicht oder? (Übrigens kann man pro PC einmal in 24 Stunden abstimmen, also die Smartphones, Tablets und so weiter auch benutzen!) 

Mittwoch, 28. August 2013

Tier-Tod: Bestattungen, Friedhöfe und Grabmale für Tiere - Call for Papers

Die 13. Tagung der Reihe "Sterben, Tod und Jenseitsglaube"  in der Schwabenakademie Irsee soll sich der Bestattung von Tieren widmen, die weit in die Menschheitsgeschichte zurückreicht. Nicht nur im Alten Ägypten wurden Tiere bestattet, auch im frühen Mittelalter wurden wohlhabende und adelige Verstorbene unter anderem mit ihren Hunden beigesetzt. So heißt es im Aufruf zur aktiven Teilnahme an dieser Tagung, die im Jahr 2014 stattfinden wird. Den vollständigen Text des Aufrufs, aus dem hier zitiert wird, findet man auf der Website der Schwabenakademie.

Die 13. Konferenz der Reihe "Sterben, Tod und Jenseitsglaube" der Schwabenakademie Irsee setzt sich zum Ziel, Tierbestattungen und Tiernekropolen seit der Vor- und Frühgeschichte zu behandeln. Sie will das Thema nicht als isoliertes Phänomen erörtern, sondern in seinen vielfältigen Bezügen einerseits zur Beisetzung von Menschen, andererseits zum Wandel der Bestattungskultur im 21. Jahrhundert. 

Und da passt denn vielleicht auch eines der vielen Videos von Youtube, mit denen man vorführen kann, wie schön ein solcher Tierfriedhof heute aussieht (gepflegter als mancher historische Friedhof! ;-)) 

Für die Irseer Tagung sind noch nicht publizierte Beiträge von maximal 30 Minuten mit anschließender Diskussion von 15 Minuten vorgesehen. Thematisch wird der Fokus weit gestellt: sowohl empirische Analysen der aktuellen Trends als auch kulturhistorische Studien können berücksichtigt werden. Arbeitstitel, maximal einseitige Projektskizze und Kurzbiografie sind einzureichen bei der Schwabenakademie Irsee bis 1. September 2013. 

Das Tagungsprogramm wird Mitte September 2013 aus den vorgeschlagenen Beitragsthemen erstellt und publiziert. Die Konferenz findet statt von Freitag bis Sonntag, 23. bis 25. Mai 2014. Eine Publikation der Tagungsergebnisse in der Reihe "Irseer Dialoge: Kultur und Wissenschaft interdisziplinär" (W. Kohlhammer Verlag) ist vorgesehen. 

Kontakt: Markwart Herzog Schwabenakademie Irsee Klosterring 4, 87660 Irsee 0049 (0)8341 906 660 0049 (0)8341 906 669 buero@schwabenakademie.de Akademiewebsite 

Montag, 26. August 2013

"Wo sie ruhen" - neue "Friedhofs-App" ist in Arbeit

Header der zukünftigen Friedhofs-App vorgestellt auf der
Pressekonferenz in Ohlsdorf am 23.8.2013 (Foto Leisner)
Bis zum Herbst 2014 soll im Netz eine neue App abrufbar sein, die - besonders jungen Leuten? - den Besuch von historischen Friedhöfen schmackhafter machen soll. Auf insgesamt 37 ausgewählten historischen Friedhöfen in 16 deutschen Bundesländern kann man sich dann vom dem Routenplaner seines Smartphone zu den wichtigsten Grabmalen leiten lassen und dort vor Ort Informationen zu der verstorbenen Persönlichkeit und seinem oder ihrem Grabmal abhören. Insgesamt 1000 Grabstätten sollen in Bild, Text und Ton sowie mit ihren GPS-Koordinaten verfügbar gemacht werden. Dabei handelt es sich vorwiegend um Ehrengrabstätten, Gräber berühmter Persönlichkeiten, Grabmale mit herausragender architektonischer wie kunsthistorischer Bedeutung sowie solche mit außerordentlichen
Restaurierungsleistungen.

Grabstätte Borchert auf dem Ohlsdorfer Friedhof auf
der zukünftigen Website "Wo sie ruhen" (Foto Leisner)
Der Plan zu diesem „Leitsystem für historische Friedhöfe – Audio-virtueller Rundgang als App“ – so die offizielle Bezeichnung  – wurde maßgeblich von dem Hamburger Bundestagsabgeordneten Rüdiger Kruse entwickelt. Er ist Berichterstatter für Kultur und Medien im Haushaltsausschuss und konnte so die Finanzierung des Projekts sicherstellen, das insgesamt mit einer Summe von über 500 000 Euro vom Bund gefördert wird. Der Schauspieler und Rezitator Hans-Jürgen Schatz, der zu den Ideengebern gehört, wird die Kurzporträts zu den Grabstätten lesen, die derzeit von fachlich versierten Autoren geschrieben werden - dazu gehöre auch ich und deswegen kann ich hier schon über die App berichten. Christa Ringkamp vom Büro HORTEC zeichnet für die Projektsteuerung verantwortlich. Projektträger ist die Stiftung Historische Friedhöfe in Berlin. Eine erste Probeseite der App wurde letzte Woche auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg vorgestellt, wo Hans-Jürgen Schatz u.a. meinen Text zur Grabstätte Hanssen, Laeisz, Canel und Meerwein vor Ort vorlas. 

Krsue, MdB, und Schatz bei der Textlesung mit dem Grabmal
Laeisz im Hintergrund (Foto Leisner)
Man kann die Texte aber nicht nur vor Ort hören, sondern auch die zu der App gehörende Website im Internet aufsuchen, den entsprechenden Friedhof anklicken und auf der interaktiven Karte, die Grabstätten aufsuchen und die Texte sowohl lesen wie abhören. Zurzeit ist die Website allerdings noch nicht freigeschaltet. Zusätzlich wird im Rahmen des Projektes zu jedem ausgewählten Friedhof ein Faltblatt mit Nennung und Lokalisierung der Grabstätten erstellt werden.

Donnerstag, 22. August 2013

Gruftbestattungen

Gerade ist die neue Ausgabe "Ohlsdorf - Zeitschrift für Trauerkultur" erschienen. Wie das interessante Titelbild zeigt, bilden diesmal historische Gruften mit ihren Bestattungen das Schwerpunktthema. Ich selbst habe dazu einen Beitrag mit dem Titel "Die 'Gruftfrage' und der Ohlsdorfer Friedhof" geschrieben.

Zu lesen ist unsere Zeitschrift kostenlos im Internet. Man kann sie allerdings auch beim Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. als Broschüre bestellen oder sogar abonnieren, dann erhält man sie vierteljährlich zugesandt.

Dienstag, 20. August 2013

Moderne Grabmalkultur auf der igs 2013 in Hamburg

Normalerweise schreibe ich hier über historische Friedhöfe und Grabmale. Aber manchmal mache ich auch einen Ausflug in den Gegenwart. Vor Kurzem habe ich in der Zeitschrift Friedhof und Denkmal (Inhaltsverzeichnis und Leseprobe von Heft 2/3-2013 (Doppelausgabe) ) einen längeren Artikel über die neuen Grabmale auf der igs 2013 in Hamburg veröffentlicht, den ich mit Erlaubnis der Redaktion hierher übernehme.













Hier der Text meines Artikels, da er im Bild nicht lesbar ist:

"Grabgestaltung und Denkmal auf der Internationalen Gartenschau 2013

Die Verbraucher-gesellschaft Aeternitas e. V. hat eine neue Umfrage in Bezug auf Grabgestaltung und Grabmal in Auftrag gegeben. Herausgekommen sind verwirrende Ergebnisse: Einerseits sagt „weit mehr als die Hälfte der Deutschen (59 Prozent)“, dass sie „für Trauer und Gedenken keinen bestimmten Ort“ braucht. Gleichzeitig betonen jedoch noch etwas mehr Bundesbürger (63 Prozent), dass ihnen Grabmale wichtig sind. 70 Prozent besuchen sogar mindestens einmal im Jahr ein Grab auf einem Friedhof. Grabmale und Friedhöfe werden also insgesamt positiv gesehen, sie werden besucht und als Rückzugsorte genutzt. Doch die eigene Trauer wird nicht mehr selbstverständlich mit diesen besonderen Plätzen verbunden.

Demgegenüber betonen Grabmalschaffende die Bedeutung der Grabstätte als Ort der Trauer. Im individuell gestalteten Grabmal soll man dort seinen Gefühlen und Gedanken dauerhaften Ausdruck verleihen. Die Produkte ihres Könnens werden jedes Jahr von neuem auf den großen Gartenschauen dem Publikum vorgeführt. So ist auch auf der diesjährigen Internationalen Gartenschau inHamburg (igs 2013; noch bis 13. Oktober) wieder ein Bereich von Steinmetzen und Floristen ausgestaltet worden. Dort sind über hundert – extra für diese Schau ausgewählte und zum größten Teil auch prämierte – Grabmale aufgestellt. Auch nach der Ausstellung kann man ihre Abbildungen in der Broschüre wiederfinden, die der Bundesverband Deutscher Steinmetze dazu herausgegeben hat.

Vor Ort sind die Ausstellungsflächen in vier Abteilungen um die alte Kapelle von Wilhelmsburg herum angelegt. Direkt am Eingang West der Gartenschau betritt man die erste Abteilung mit dem Titel „Moderne Zeiten“. An dem weitläufig um die Kapelleherumgeführten Weg folgen dann die Grabmalgruppen „Traditionen leben“, „Zusammen leben“ und „Symbolik – Sinnbilder für Leben und Tod“. Der aufgelassene Friedhof um die Kapelle ist so integriert, dass die neuen Steine in Wechselbeziehung zu den relativ schlichten historischen Grabmalen zu sehen sind. Niedrige Texttafeln erläutern die jeweilige Gruppierung.

Ohne sie würde sich der Zusammenhang der Grabmale den Besuchern auch kaum erschließen, sieht man einmal von einigen ungewöhnlicheren Steinen in der Gruppe „Moderne Zeiten“ ab. Zu ihnen gehört zum Beispiel das steinerne Ensemble aus zwei Koffern und einer niedrigen Kommode mit Blumentopf und Notizblock – letzterer mit der Inschrift „Bin kurz weg“. Gleich darauf folgt eine hohe Stele mit Dreiecksgiebel und Akroteren und der Inschrift „Kassandra 1968 2016“. Anstelle der bei dieser Form zu erwartenden antiken Gestalt ist aus der Rahmenfläche das ein wenig steife Relief einer jungen Frau in Jeans mit bauchfreiem Top herausgearbeitet. Während in dem ersten Ensemble Schlaf und Tod eine enge und gleichzeitig merkwürdig prosaische Verbindung einzugehen scheinen, sind bei „Kassandra“ zwei Stilrichtungen vermischt, die unterschiedlicher kaum sein können. Einige weitere individuell gestaltete Grabmale in dieser Gruppe sollen hier noch genannt werden: die schlichte Stele mit bronzener Golftasche und Schlägern; das Grabmal in Form eines senkrechten USBSticks; der ovale Pfeiler, der von einer kleinen plastischen Palmeninsel bekrönt und von einer Glasplatte von intensivem Blau umrahmt wird, die ein Segelschiff auf weitem Meer zeigt; das Kindergrabmal in Form eines Karussells mit bunten Glasanhängern. 

Dabei wird auch gleich deutlich, dass immer mehr Grabmalgestalter – und das nicht nur in dieser Abteilung – ihre Werke mit verschiedenen Materialen wie leuchtend farbigem Glas verbinden, die bisher auf Friedhöfen noch eher selten zu sehen sind. Offenbar gibt es auch auf dem Friedhof den Trend, das Bild des Todes immer bunter und damit „fröhlicher“ und „lebendiger“ zu gestalten.

Allerdings verharrt der größere Teil der Grabmale durchaus in den üblichen Formen. Stelen und hohe Pfeiler herrschen vor und das nicht nur im Bereich „Traditionen leben“. Gar nicht traditionell sind in dieser Gruppe übrigens einige Grabmale zu finden, die einen der neuesten Trends in der Grabmalkultur zeigen; so ist auf der hohen Stele aus dunklem Stein mit der Aufschrift „Mano Krause“ das christliche Kreuz eng mit dem Namen der verstorbenen Person verbunden und das Ganze sozusagen bekrönt von dem Quadrat eines QR-Codes (Quick-Response). Mit letzterem könnten auf einem mobilen und nternetfähigen Endgerät Bilder und Texte zum Leben der Verstorbenen aufgerufen werden – hier allerdings erscheint nur die Internetadresse der Schöpferin.

In den Bereich „Zusammen leben“ ist ein sogenannter „Memoriam-Garten“ eingebettet, eine relativ neue Form von Grabanlagen, die fertig hergerichtet und mit Grabmalen besetzt sind, wobei die Anlage auf Dauer von Gärtnern instand gehalten wird. Aufgestellt sind an dieser Stelle eine Vielzahl von gemeinschaftlichen Grabmalen: Schlichte aus gleichförmigen Steinen aufgeschichtete Türme gehören dazu ebenso, wie runde Pfosten, auf denen Steinquader balancieren, oder eine niedrige, bepflanzte Stufenpyramide, deren Seiten kleinen Inschriften Platz bieten könnten. 

Bei den einzelnen Grabstätten, die sich daran anschließen, ist es dagegen nicht so einfach, das Zusammenleben in den Grabmalen zu identifizieren. Vielleicht ist es noch am ehesten in den beiden eng zusammenstehenden Pfeilern zu erkennen, die nach oben wie ein Ypsilon auseinander streben, wobei sich aus ihrem Zwischenraum farbige Glaskugeln wie Luftblasen zu lösen scheinen. Das Motiv wird übrigens mit der gärtnerischen Gestaltung kongenial am Boden mit einem weißblühenden Y mit bunten Keramikkugeln wiederholt. Wie insgesamt die sorgfältig abgestimmte Grabbepflanzung die steinernen Denkmale – unter ihnen sind auch einige wenige Grabmale aus Holz und Eisen – erst ins richtige Licht rückt. 

Das Motiv des Ypsilons wird auch im letzten Bereich „Symbolik – Sinnbilder für Leben und Tod“ noch einmal wiederholt, dieses Mal in Holz mit rostenden Metallbeschlägen. In diesem Bereich haben neben den üblichen Stelen und Pfeilern unterschiedliche Formen ihren Platz gefunden, darunter auch die beiden einzigen Grabmalplastiken: eine stämmige hölzerne Frauengestalt auf hohem Sockel und ein stilisierter steinerner Engel – der einzige, der den Weg in diese Ausstellung gefunden hat, in dem man allerdings auch einen Menschen mit zum Himmel ausgestreckten Armen sehen könnte … Bei dem Boom, den gerade Engelfiguren auf Friedhöfen seit einigen Jahren wieder verzeichnen, ist es schon ein wenig erstaunlich, wie intensiv die Steinmetze in dieser Leistungsschau immer noch an der Tradition der Abstraktion festhalten. 

Insgesamt bietet die Grabmalausstellung mit der Fülle ihrer Werke, die von einer Steinmetzwerkstatt unter freiem Himmel und zwei Ausstellungspavillons begleitet wird, einen informativen Überblick über das Können der Aussteller und ihre Intentionen. Leider können an dieser Stelle nur einige wenige Grabdenkmale gewürdigt werden. Das heißt aber nicht, dass keine anderen ebenso innovativen und handwerklich-künstlerisch hervorragenden Grabmale auf dieser Schau zu sehen sind."

Sonntag, 11. August 2013

Grabinschriften vom Jüdischen Friedhof Berlin-Weissensee

Herausgegeben von der
Jüdischen Gemeinde Berlin
"Hier ruht in G'tt..." nennt sich die Auswahl von Grabinschriften, die in einem schmalen gebundenen Büchlein zusammengefasst ist. Eigentlich bietet das Buch aber noch viel mehr. Es ist ein kleines Kompendium der Grabmalformen des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, denn jedes Grabmale wird auf einer Doppelseite im Bild und mit dem vollständigen Text, der darauf zu lesen ist, vorgestellt. Die Grabmale sind chronologisch geordnet und so verspricht das Vorwort nicht zu viel, wenn es das Buch gleichzeitig einen Einblick in die "wechselvolle Geschichte der Berliner jüdischen Gemeinde" verspricht.
Überwucherter Grabmalsockel
mit der Inschrift "Ruhe sanft"
(Foto Regina Borgmann)

Oft sind neben den Namen auch Berufsbezeichnungen zu lesen oder Texte wie der folgende: "Dem Andenken seines Gründer und Führers Max Hirsch" (1832-1905) gewidmet vom Verband der deutschen Gewerkevereine (Hirsch-Duncker)" und unter dem Namen der ebenfalls an dieser Stelle beigesetzten Ehefrau noch den Spruch: "Sein Leben galt der Arbeit für das Volk und sein deutsches Vaterland".

Leider sind die Texte in schwarzer und weißer Schrift auf blauen Grund gedruckt, so dass man ein wenig Mühe hat sie zu lesen. Dafür entschädigen dann die klassischen Schwarz-Weiß-Fotos, die zu verschiedenen Jahreszeiten entstanden sind.

Insgesamt ein schon fast bibliophiles Büchlein, dass mit seinen Texten viel Stoff zum Nachdenken über die Endlichkeit des Lebens gibt.

Dienstag, 6. August 2013

Der Alte Friedhof von Buttstädt - Neuauflage

Buchtitel 
 In Deutschland gibt es nur wenige Friedhöfe aus der Zeit der Reformation, die in der Form des Campo Santo erhalten geblieben sind. So handelt es sich bei allen diesen Begräbnisorten - neben dem Friedhof in Buttstädt gehört der Stadtgottesacker in Halle und der Kronenfriedhof in Eisleben heute noch zu diesem Typus - um echte Kleinode der Friedhofsgeschichte.

Einen Überblick und einen kleinen Führer zum Buttstädter "Gottesacker" gibt Nils-Christian Engel in dem ersten Bändchen seiner Reihe "destinatio planquadrat", das gerade in zweiter, deutlich erweiterter Auflage erschienen ist.

Am Anfang wird Buttstädt kurz vorgestellt, dessen einstiger Reichtum aus der Lage als Knotenpunkt von Fernverbindungen und damit zugleich dem Standort eines großen Ochsen- und späteren Pferdemarktes resultierte. Erst nach dem Bau einer Eisenbahnlinie im 19. Jahrhunderts verlor die Stadt ihre hervorgehobene Stellung. Den ehemaligen Reichtum der Bewohner aber erkennt man noch heute an den vielen barocken Grabmalen des Friedhofes.


Mit vierzehn Stationen stellt der kleine Führer einzelne Grabmale und Grabmalgruppen in ausgezeichneten Bildern - man muss warten können und den Friedhof kennen, damit man weiß, wann das Licht die Reliefs und Schriften so hervorhebt, dass man sie gut sehen kann - und mit knappen Texten vor dem Besucher vor. Dabei sind die Inschriften genau wiedergegeben, soweit sie lesbar sind, und bei den lateinischen Texten hilft eine deutsche Übertragung den Inhalt zu verstehen. Anmerkungen zur Gestaltung der Grabmale verdeutlichen dazu das jeweilige Bildprogramm. Überblicksfotos zeigen den Reichtum der Gesamtanlage, um deren Erhalt und Restaurierung sich  ein rühriger Förderkreis seit Jahrzehnten bemüht.

So verhiflt dieses Bändchen nicht nur den Besuchern sondern auch Lesern, die den Friedhof noch nicht kennen, zu einem informativen ersten Überblick über die Anlage und ihre Kulturschätze. Hat man es durchgelesen, so wünscht man sich eigentlich nur, dass ein umfangreicherer Band gleicher Machart den ganzen historischen Reichtum wiedergeben würde.

Nils-Christian Engel, Der Alte Friedhof von Buttstädt, destinatio planquadrat Nr. 1, 40 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 14 x 15,4 cm, ISBN 3-938819-00-6, 4,50 €   

Donnerstag, 1. August 2013

Gedenken an die „Operation Gomorrha“

Schon beim diesjährigen Friedensfest, über das ich im vorigen Post berichtet habe, geht es um die Erinnerung an den Hamburger Feuersturm; jener Bombennächte vor jetzt genau 70 Jahren, in denen Hamburg so lichterloh brannte, dass das Feuer noch im 70 Kilometer entfernten Neumünster zu sehen war. Natürlich berichten die Medien, besonders der NDR, ausführlich über diesen Jahrestag. Aber es gibt auch andere Gedenkaktionen.
Bombenopferkreuz auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Foto Rehkopf)
Die Arbeit des Bildhauers Axel Richter beschäftigt sich dabei direkt mit dem Bombenopfergrab auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Er nutzt "Stadtteilbalken" von den Massengräbern auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Marmorstücke aus dem Altar der zerstörten St. Nikolaikircheam Hopfenmarkt und Douglasienholz aus dem Skulpturenpark des Haus am Schüberg und verarbeitet sie zu einem temporären Mahnmal mit dem Titel "Erinnerungen aufbrechen" zum Gedenken an die „Operation Gomorrha“.

Eichenbalken auf dem
Bombenopferkreuz (Foto Rehkopf)
Vom 2. August bis Anfang November wird das Kunstwerk zwischen der Dietrich-Bonhoeffer-Statue und dem Kunstdruck „Guernica“ von Pablo Picasso der Hauptkirche St. Petri zu sehen sein.
Nach den verheerenden Bombenangriffen auf Hamburg im Sommer 1943 wurden etwa 35.000 Opfer in Massengräbern auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Die Bestattungsarbeiten erfolgten durch KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter unter unvorstellbar harten Arbeitsbedingungen. Bereits 1944 wurden diese Massengräber mit Eichenbalken besetzt, die die Namen der 1943 stark zerstörten Stadtteile trugen. Nach Aussage des ehemaligen Friedhofsmitarbeiter Helmut Schoenfeld waren diese schon in den 1980er erneuert worden. Jetzt waren es wieder soweit, dass sie durch neue Balken ersetzt werden mussten.
Inschrift auf einem der Eichenbalken
(Foto Rehkopf)

Der Bildhauer Axel Richter ist Initiator des an verschiedenen Orten Hamburgs entwickelten Skulpturenprojektes "Netzwerk Sehnsucht" im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Im Umfeld der Ausstellung wird es in der Hauptkirche St. Petri verschiedene Veranstaltungen geben, u.a. eine Lesung mit dem Schauspieler Rolf Becker am 20. August um 20 Uhr. Sie steht unter dem biblischen Motiv: „Wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen.“

Titelbild, Schriftenreihe des
Förderkreis Ohlsdorfer
Friedhof Bd. 5
Vielleicht passt in diesem Zusammenhang noch der Hinweis auf den kleinen Band 5 der Schriftenreihe des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof, in dem schon 1993 Zeitzeugentexte versammelt wurden, die damals in einer Veranstaltung vor dem Bombenopfermahnmal, vorgelesen bzw. von einem der Autoren, der inzwischen leider verstorben ist, selbst erzählt wurden.

Montag, 29. Juli 2013

Führung zum Ohlsdorfer Friedensfest in Hamburg


Das KZ-Opfer-Mahnmal auf dem Ohlsdorfer 
Friedhof. Foto: P. Schulze
Im Rahmen des Ohlsdorfer Friedensfestes lädt der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. am Sonntag, den 4. August 2013, 10:30 Uhr zu einer Führung zu den Gedenkstätten des 2. Weltkriegs ein. 

Das Ohlsdorfer Friedensfest wird seit einigen Jahren zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft von mehreren Vereinen und Initiativen in Hamburg veranstaltet. Dieses Jahr hat es am 20. Juli begonnen und geht bis zum 4. August 2013. Dabei findet eine Reihe von Aktionen am Mahnmal für die Bombenopfer statt. 

Das ganz Programm findet man hier. Der Förderkreis unterstützt die Veranstaltung mit themengleichen Friedhofs-Führungen. Damit auch auf Gedenkorte in der Nähe des Haupteingangs aufmerksam gemacht werden kann, geht es von dort vornehmlich zu den Gräbern der hamburgischen Widerstandskämpfer und zum KZ-Opfer-Mahnmal. Gleichzeitig wird auch eine Führung mit dem Fahrrad angeboten. Diese Tour führt u. a. zu den Einzelgräbern von Bombenopfern bei Kapelle 10, zu den Gräbern britischer Soldaten, zu den Sammelgräbern der Bombenopfer und zur weitläufigen Grabanlage der Zwangsarbeiter aus verschiedenen Nationen. Die Fahrradgruppe wird gegen 11:00 Uhr beim Ohlsdorfer Friedensfest am Bombenopfer-Mahnmal eintreffen.

Treffpunkt und Beginn für beide Führungen ist hinter dem Verwaltungsgebäude Fuhlsbüttler Straße 756 um 10:30 Uhr. Ein Kostenbeitrag von 4 Euro wird erbeten, Kinder sind frei.









Bildunterschrift:





Das KZ-Opfer-Mahnmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Foto: P. Schulze

Samstag, 27. Juli 2013

Alter Friedhof in Schwerin feiert 150jähriges Jubiläum

Seit Juni dieses Jahres feiert der Alte Friedhof in Schwerin mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm  sein 150jähriges Bestehen. Bis zum September läuft in der Trauerkapelle noch die Ausstellung „Symbole – Zeichen vom Ich“.

In wenigen Tagen - am 31. Juli - wird dann im Foyer der Stadtwerke dieAusstellung „150 Jahre Alter Friedhof - Ein Ort der Erinnerung und Ruhe" eröffnet, die dort und parallell im Stadthaus einen Monat lang zu sehen sein wird. Sie zeigt die vielen Gesichter dieses inmitten der Landeshauptstadt gelegenen Garten- und Landschaftsdenkmals, das - von Gartenbaumeister Theodor Klett gestaltet - am 28. Juli 1863 eröffnet wurde.

Zum Jubiläum gehörten und gehören außerdem eine ganze Reihe von Vorträgen, Sonderführungen und anderen Veranstaltungen: So eröffnet zum Beispiel der Landesinnungsverband des Steinmetz- u. Steinbildhauerhandwerks M-V und der Friedhofsgärtner der Treuhandstelle am 2. August eine eigene Ausstellung im Grabfeld VIII a, am 14.August wird der Film „Theodor Klett – Hofgärtner in Schwerin“ gezeigt und am 26. Oktober ist ein Konzert des Schweriner Gospel-Chors geplant. Mehr zu den Veranstaltungen kann man zur Zeit auch auf der Seite des SDS (Stadwirtschaftliche Dienstleistungen Schwerin) nachlesen.

Dazu ist ein neues Buch über den Friedhof mit dem Titel "150 Jahre Alter Friedhof Schwerin - 1813 - 2013 vom Gottesacker zum Gartendenkmal" erschienen, in dem Christine Reberg-Credé die historischen Aspekte der Anlage beleuchtet und der Landschaftsarchitekt Matthias Proske die denkmalpflegerische Zielstellung erläutert.


Donnerstag, 27. Juni 2013

Zum Umgang mit historischen Friedhöfen in Russland

Seitdem ich mich über die Friedhöfe in Tula informiert habe, stehe ich offenbar auf einer E-mail-Liste des Verbandes Russischer Beerdigungs- und Krematoriumsunternehmer. So habe ich auch eine Einladung mit dem Programm der Tagung und der Hauptversammlung der Union der Begräbnis- und Krematoriumsorganisationen (SPOC) erhalten, die vom 4. bis 6. Juli in St. Petersburg stattfinden. Nun gehört das Beerdigungsgeschäft in Russland eigentlich nicht wirklich zu meinen Hauptinteressen, aber neugierig, wie ich nun einmal bin, habe ich mir das Programm vom Google-Übersetzer denn doch einmal ins Deutsche übertragen lassen.

Grabmal des Kanzlers Nesselrode
auf dem Smolensker lutheraischem Friedhof
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license Foto: Vitold Muratov.
Da geht es um professionelle Standards und staatliche Dekrete, aber auch um die Krise der Beerdigungs-industrie in Russland und "Die Zukunft der Bestattungskultur". In Workshops werden dann unter anderem "Aktuelle Probleme der Organisation der Friedhöfe", regionale und internationale Erfahrungen mit der Organisation von Friedhöfen und Probleme der ehemaligen Grabstätten, sowie um eine Analyse des Denkmalmarktes und die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme der Friedhöfe der Stadt Ulyanovosk behandelt; der Stadt, in der Lenin geboren wurde.

Ich habe im Internet gesucht und gefunden, dass es in dieser Stadt mindestens einen aktiven Historiker gibt, der sich auch für Friedhöfe interessiert. Vyatcheslav Nikolayevitch Ilyin hat 2001 ein Buch über "Kirchen und Friedhöfe in Ulyanovosk" herausgegeben. Möglicherweise ist er die treibende Kraft hinter dieser Bestandsaufnahme. 

Abends besuchen die Teilnehmer den Serafim-Friedhof, auf dem auch die Toten der deutschen Belagerung St. Petersburgs im 2. Weltkrieg bestattet sind. Weitere Besuche führen am letzten Tag zum Alexander-Newski-Kloster mit seiner Nekropole aus dem XVIII. Jahrhundert, zur Nekropole der Künstler, zum orthodoxen Friedhof von Smolensk mit der Kapelle der Heiligen  Xenia, sowie zu dem lutherischen und dem armenischen Friedhof dieser Stadt, die zusammen mit orthodoxen Friedhof auf der Dekabristen-Insel liegen.

Der lutherische Friedhof ist einer der größten und ältesten nicht-orthodoxen Friedhöfe der Stadt. Bis in das frühe 20. Jahrhundert war er einer der wichtigsten Bestattungsplätze der deutschen Bevölkerung. Darauf, dass es dort Probleme gibt, weist eine kurze Nachricht auf der Website der oben genannten Organisation hin: Man glaubt es kaum, aber auf diesem berühmten Friedhof, dessen Ursprünge aus dem 12. Jahrhundert stammen, soll gerade ein Hotel errichtet werden! Der Friedhof ist heute aufgelassen, aber es sind noch Grabsteine mit Inschriften erhalten. Allerdings macht der Ort einen deprimierenden Eindruck. Eine russische Zeitung schreibt, dass er Obdachlosen und Liebhabern von Picknicks als Aufenthaltsort dient, wobei besonders die letzteren offenbar ihren Müll überall herum liegen lassen.

Immerhin scheint sich an diesem Bebauungsplan ein Konflikt zu entzünden. Vielleicht setzen sich ja auch die Beerdigungsunternehmer und Krematoriumsbetreiber nach ihrem Besuch für die Erhaltung dieses und anderer historischer Friedhöfe in Russland ein.


Dienstag, 25. Juni 2013

Friedhofsfreunde - eine neue "Community" auf google+

Friedhofsfreunde auf google+
Vor wenigen Tagen habe ich auf google+ eine neue öffentliche Community mit dem Namen dieses Blogs eingerichtet und dazu geschrieben, dass es in dieser virtuellen Gemeinschaft um historische Friedhöfe, ihre Geschichte und ihre Grabmalkultur gehen soll. Eingeladen sind alle, die gern auf Friedhöfe gehen und auch Fotos machen. Meine Begründung ist, dass ich selbst gern auf historische Friedhöfe gehe und deshalb denke, dass auch andere Menschen im Netz sind, die dieses Interesse teilen.

Erstmal habe ich niemanden eingeladen, zu dieser Gemeinschaft hinzuzukommen. Doch hat sich schon ein neues Mitglied gemeldet und einige Fotos seiner Lieblingsplätze gepostet.

Mit diesem Post hier weise ich also meine Leserinnen und Leser auf diese neue Gemeinschaft hin. Vielleicht hat ja der eine oder die andere Lust auch seine/ihre Bilder, Eindrücke, Gedanken und Vorschläge zum Umgang mit historischen Friedhöfen dort zu posten.

Dienstag, 11. Juni 2013

Ohlsdorf - ein konfessionsoffener Friedhof

Bd. 12 Schriftenreihe des
Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V.
(Foto Leisner)
Zum Ausstellungsbereich "Diesseits und Jenseits - Gedenkkulturen der Weltreligionen auf dem Ohlsdorfer Friedhof", über den ich hier schon berichtet habe, ist auch eine Broschüre mit dem Titel "Ohlsdorf - ein konfessionsoffener Friedhof" erschienen. Helmut Schoenfeld berichtet in diesem 12. Band der Schriftenreihe des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. über die zahlreichen Grabstätten von Angehörigen verschiedener christlicher und nichtchristlicher Religionen auf dem Friedhof.

Doppelseite mit Grab eines Buddhisten (Foto Leisner)
Nach einer allgemeinen Einleitung machen einzelne jüdische Bestattungen den Anfang. Sie haben  bewusst auf dem nichtkonfessionellen Friedhof und nicht auf dem angrenzenden jüdischen Friedhof stattgefunden. Weiter geht es zum frühen Isamlische Grabfeld, das schon 1941 für die Iranische Gemeinschaft in Hamburg angekauft wurde. Es folgen die Gräber der Baha'i, jene der Zarathustrier und der Chinesischen Gemeinschaftsgrabstätte sowie eine Reihe von weiteren Gräbern, wie zum Beispiel die der Katholischen Bruderschaft.

Insgesamt bietet der schmale Band mit seinen 30 Seiten einen eindrucksvollen Überblick über ganz unterschiedliche Religionsgemeinschaften und ihre Bestattungskultur. Zu erhalten ist die Broschüre beim Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V.Fuhlsbüttler Strasse 756, 22337 Hamburg
Telefon: 040 / 50 05 33 87 | E-Mail: info@fof-ohlsdorf.de oder direkt im Friedhofsmuseum.

Samstag, 25. Mai 2013

tanz & tod - Eine Ausstellung in Kassel

Gestern abend wurde die neue Ausstellung "tanz & tod" im Kasseler Sepulkralmuseum mit der Tanzperformance des Butho-Tänzers und Choreografen Tadashi Endo eröffnet. Sie läuft bis zum 8. September und widmet sich dem spannenden Gegensatz zwischen  der Lebendigkeit des Tanzes, der immer den Einsatz des bewegten Körpers benötigt, und der Starre des Todes. Dem Butho-Tanz ist ein eigener Raum gewidmet.

Im Flyer wird beschrieben, dass die Ausstellung ausgehend von Totentanz-Grafiken aus der Museumssammlung den Bogen von den darstellenden und bildenden Künsten bis zu Phänomenen der Alltagskultur spannt. Damit wird eine "Collage aus ... dokumentarischem Filmaterial, Fotografien, Künstervideos, Künsterinstallationen, Tanzsequenzen und Viedoclips" vorgeführt, die zeigen in wie vielen Bereichen - vom Balett über Ausdruckstanz bis zum Tanztheater - der Tod eine allgegenwärtige Rolle spielt.

Zur Ausstellung gibt es in den nächsten Monaten eine Veranstaltungsreihe, in denen verschiedene Tänzer und Tanzgruppen ihre Interpretationen des Themas zeigen,  dazu gibt es Tanzworkshops für Kinder, Ausstellungsführungen und ein Filmprogramm.


Freitag, 24. Mai 2013

Wo München Ruhe findet - Festschrift 450 Jahre Alter Südlicher Friedhof

Titelbild der Broschüre zum Jubiläum des
Alten Südlichen Friedhofs in München
(Foto Leisner, Abbildung mit freundlicher
Erlaubnis v. Städtische Friedhöfe München)
Die Ausstellung und Festschrift zum Jubiläumsjahr des Alten Südlichen Friedhofs in München habe ich schon im meinem Post vom 5. Mai 2013 erwähnt. Jetzt liegt mir auch die umfangreiche Broschüre vor (vielen Dank an "Städtische Friedhöfe München").

Die 76 Seiten starke hochformatige Publikation besticht durch ihre vielen zum größten Teil farbigen Bilder, die stets ausführlich beschriftet sind, und durch ihren buntgemischten Inhalt, in dem selbstverständlich die Geschichte des Alten Südlichen Friedhofs einen wichtigen Platz einmimmt. Auch die weitere Friedhofsgeschichte hin zur Dezentralisierung der Münchener Friedhöfe unter dem Stadtbaumeister Hans Grässel bis in die Gegenwart wird im überblicksweise vermittelt. Daneben erklärt ein Fachbeitrag  die wichtigsten Bayrischen Grabmalgesteine und man erfährt etwas über Grabmalsymbolik und repräsentative Grabmale. Ein weiterer Fachbeitrag der Kunsthistorikerin Claudia Denk, die zusammen mit John Ziesemer - er schreibt über  wegweisende Friedhofsplanungen im 19. Jhr. - die Grabmale des Südlichen Friedhofs untersucht hat und im Jahr 2005 eine viel beachtete Tagung mit dem Thema "Der Bürgerliche Tod" (vgl. die Rezension auf Sehepunkte) durchführte, gibt über die frühe Bedeutung des Friedhofes für die Künstler und über die Rezeptionsgeschichte der Münchener Grabmalkunst im 19. Jahrhundert Aufschluss.

Dazu kommt ein Abriss der Münchener Bestattungsgeschichte und eine Vorstellung von historischen Gedenkorten und neueren Bestattungsorten, unter denen zum Beispiel die Anonyme Grabstätte mit dem Steinkreis der Künstlerin Karolin Bräg weit über München hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Aber auch die Bedeutung von Friedhöfen und besonders des Südlichen Friedhofs als Rückzugsorte für Flora und Fauna wird beleuchtet. Mir gefiehl besonders gut der Beitrag eines Anwohners des Alten Südlichen Friedhofs, der seine Beziehung zu diesem besonderen Ort, seiner Natur und seiner heutigen kulturellen Nutzung lebendig schildert, denn der aufgelassene Friedhof hat sich inzwischen als Ort für Konzerte ebenso etabliert, wie als dunkler Raum, wo Kinder im Spätherbst auch in der Millionenstadt noch Laterne laufen können.

Nein, die letzte Information habe ich nicht aus der Broschüre, aber ich möchte hier zwei - ja was sind es? - E-Books? empfehlen. Man sie nicht herunterladen, sondern nur im Internet anschauen. Sie geben einen lebendigen Eindruck der heutigen Friedhofskultur in München und sind zudem schön anzuschauen und zu hören (man braucht dazu allerdings einen Computer mit Flash player, mein iPad machte da nicht mit!): Münchener Friedhöfe - Begegnungen und Münchener Friedhöfe - Ein Spaziergang.

Doch zurück zur Festschrift: Insgesamt bietet sie einen weitgefächerten und interessanten Überblick über Geschichte und Gegenwahrt der Bestattungs- und Friedhofskultur in München und, wenn ich dieses Jahr noch einmal dorthin kommen sollte, werde ich mir bestimmt auch die Ausstellung in der Karmeliterkirche anschauen. Dort wird die Festschrift übrigens in Einzelexemplaren kostenfrei abgegeben.

Ein letzter Hinweis noch zum Schluss: Die Sonderseiten zum Jubiläum in Internet sind jetzt auch fertiggestellt, da muss sich niemand mehr über fehlende Links beklagen.)