Samstag, 25. Mai 2013

tanz & tod - Eine Ausstellung in Kassel

Gestern abend wurde die neue Ausstellung "tanz & tod" im Kasseler Sepulkralmuseum mit der Tanzperformance des Butho-Tänzers und Choreografen Tadashi Endo eröffnet. Sie läuft bis zum 8. September und widmet sich dem spannenden Gegensatz zwischen  der Lebendigkeit des Tanzes, der immer den Einsatz des bewegten Körpers benötigt, und der Starre des Todes. Dem Butho-Tanz ist ein eigener Raum gewidmet.

Im Flyer wird beschrieben, dass die Ausstellung ausgehend von Totentanz-Grafiken aus der Museumssammlung den Bogen von den darstellenden und bildenden Künsten bis zu Phänomenen der Alltagskultur spannt. Damit wird eine "Collage aus ... dokumentarischem Filmaterial, Fotografien, Künstervideos, Künsterinstallationen, Tanzsequenzen und Viedoclips" vorgeführt, die zeigen in wie vielen Bereichen - vom Balett über Ausdruckstanz bis zum Tanztheater - der Tod eine allgegenwärtige Rolle spielt.

Zur Ausstellung gibt es in den nächsten Monaten eine Veranstaltungsreihe, in denen verschiedene Tänzer und Tanzgruppen ihre Interpretationen des Themas zeigen,  dazu gibt es Tanzworkshops für Kinder, Ausstellungsführungen und ein Filmprogramm.


Freitag, 24. Mai 2013

Wo München Ruhe findet - Festschrift 450 Jahre Alter Südlicher Friedhof

Titelbild der Broschüre zum Jubiläum des
Alten Südlichen Friedhofs in München
(Foto Leisner, Abbildung mit freundlicher
Erlaubnis v. Städtische Friedhöfe München)
Die Ausstellung und Festschrift zum Jubiläumsjahr des Alten Südlichen Friedhofs in München habe ich schon im meinem Post vom 5. Mai 2013 erwähnt. Jetzt liegt mir auch die umfangreiche Broschüre vor (vielen Dank an "Städtische Friedhöfe München").

Die 76 Seiten starke hochformatige Publikation besticht durch ihre vielen zum größten Teil farbigen Bilder, die stets ausführlich beschriftet sind, und durch ihren buntgemischten Inhalt, in dem selbstverständlich die Geschichte des Alten Südlichen Friedhofs einen wichtigen Platz einmimmt. Auch die weitere Friedhofsgeschichte hin zur Dezentralisierung der Münchener Friedhöfe unter dem Stadtbaumeister Hans Grässel bis in die Gegenwart wird im überblicksweise vermittelt. Daneben erklärt ein Fachbeitrag  die wichtigsten Bayrischen Grabmalgesteine und man erfährt etwas über Grabmalsymbolik und repräsentative Grabmale. Ein weiterer Fachbeitrag der Kunsthistorikerin Claudia Denk, die zusammen mit John Ziesemer - er schreibt über  wegweisende Friedhofsplanungen im 19. Jhr. - die Grabmale des Südlichen Friedhofs untersucht hat und im Jahr 2005 eine viel beachtete Tagung mit dem Thema "Der Bürgerliche Tod" (vgl. die Rezension auf Sehepunkte) durchführte, gibt über die frühe Bedeutung des Friedhofes für die Künstler und über die Rezeptionsgeschichte der Münchener Grabmalkunst im 19. Jahrhundert Aufschluss.

Dazu kommt ein Abriss der Münchener Bestattungsgeschichte und eine Vorstellung von historischen Gedenkorten und neueren Bestattungsorten, unter denen zum Beispiel die Anonyme Grabstätte mit dem Steinkreis der Künstlerin Karolin Bräg weit über München hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Aber auch die Bedeutung von Friedhöfen und besonders des Südlichen Friedhofs als Rückzugsorte für Flora und Fauna wird beleuchtet. Mir gefiehl besonders gut der Beitrag eines Anwohners des Alten Südlichen Friedhofs, der seine Beziehung zu diesem besonderen Ort, seiner Natur und seiner heutigen kulturellen Nutzung lebendig schildert, denn der aufgelassene Friedhof hat sich inzwischen als Ort für Konzerte ebenso etabliert, wie als dunkler Raum, wo Kinder im Spätherbst auch in der Millionenstadt noch Laterne laufen können.

Nein, die letzte Information habe ich nicht aus der Broschüre, aber ich möchte hier zwei - ja was sind es? - E-Books? empfehlen. Man sie nicht herunterladen, sondern nur im Internet anschauen. Sie geben einen lebendigen Eindruck der heutigen Friedhofskultur in München und sind zudem schön anzuschauen und zu hören (man braucht dazu allerdings einen Computer mit Flash player, mein iPad machte da nicht mit!): Münchener Friedhöfe - Begegnungen und Münchener Friedhöfe - Ein Spaziergang.

Doch zurück zur Festschrift: Insgesamt bietet sie einen weitgefächerten und interessanten Überblick über Geschichte und Gegenwahrt der Bestattungs- und Friedhofskultur in München und, wenn ich dieses Jahr noch einmal dorthin kommen sollte, werde ich mir bestimmt auch die Ausstellung in der Karmeliterkirche anschauen. Dort wird die Festschrift übrigens in Einzelexemplaren kostenfrei abgegeben.

Ein letzter Hinweis noch zum Schluss: Die Sonderseiten zum Jubiläum in Internet sind jetzt auch fertiggestellt, da muss sich niemand mehr über fehlende Links beklagen.)

Mittwoch, 22. Mai 2013

Krimilesungen auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof

In der alten und der neuen Trauerhalle auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof findet eine neuartige Lesereihe statt, die der Gollenstein Verlag zusammen mit den Saarbrücker Friedhöfen veranstalten.

Autoren des Verlages stellen ihre Bücher in bisher ungewohntem Ambiente vor, wobei die Themen durchaus zum Friedhöf passen dürften, denn es ging und geht zum Beispiel um Kriminalromane und Detektivgeschichten, aber auch um andere Geschichten von Leben und Tod. So findet auch der Leiter des Friedhofs- und Bestattungsbetriebes, dass auf einem "Friedhof aus einem Krimi zu lesen, ... naheliegend (sei) ... gelte doch für Krimis wie für den Friedhof: 'Der Tod kommt vor'.“ (Zitat aus der Saarbrücker Zeitung, die einen launigen Artikel dazu veröffentlicht hat.)

Die Lesungen sind bis zum Jahresende geplant und, wenn die Reihe Erfolg hat, soll sie fortgesetzt werden. Auf jeden Fall gibt es viele Geschichten von Leben und Tod, denn auf dem Friedhof findet sich das Leben und die Geschichte der Stadt wieder. So hat den Verfasser des Zeitungsartikels denn auch eine Geschichte auf einer Infotafel des Friedhofs besonders gefallen. Die Friedhofsmauer war nämlich 1935 auch Staatsgrenze und so ist es einigen von den Nazis Verfolgten gelungen als Friedhofsbesucher getarnt durch ein Loch in der Mauer nach Frankreich zu entkommen.

Montag, 13. Mai 2013

"Der Tod und das Meer" im Altonaer Museum in Hamburg

Die Ausstellung "Der Tod und das Meer" über die ich hier und hier schon ausführlich berichtet habe, ist jetzt bis zum 28.Januar 2014 im Altonaer Museum in Hamburg zu sehen. Hier folgen noch ein paar Bilder, die ich gerade im Museum gemacht habe.
Holzwimpel im Ausstellungraum (Foto Leisner)

Ausstellungsraum (Foto Leisner)

Haarbild 2. Hälfte 19. Jh., Dargestellt ist ein Erinnerungsmal
mit den Symbolen für Liebe, Glaube, Hoffnung,
überfangen von einem Trauerbaum, Altonaer Museum (Fotot Leisner)

Altländer Totenkrone, 18. Jh., Altonaer Museum (Foto Leisner)

Sonntag, 5. Mai 2013

Alter Südfriedhof in München feiert 450jähriges Jubiläum


Alter Südfriedhof München
(Quelle Wikipedia, Fotograf: Schlaier, This file is licensed under 
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2.0 Generic and 1.0 Generic license)
Am 12. April vor 450 Jahren wurde der Alte Südfriedhof eingeweiht. Er dürfte damit einer der ältesten kirchlichen Friedhöfe in Deutschland sein.

Die "Städtischen Friedhöfe München" haben aus diesem Anlaß ein umfassendes Festprogramm aufgelegt. So stellt die Ausstellung "Wo München Ruhe findet - 450 Jahre Münchner Friedhofskultur" in der ehemaligen Karmeliterkirche in der Münchner Innenstadt, mit historischen und aktuellen Bildern, Texten und  Exponaten die Geschichte dieses Friedhofs und der weiteren Münchner Friedhöfe vor. 

In der Karmeliterkirche ist auch die Festschrift mit demselben Titel käuflich zu erwerben, sowie  die Broschüre "Münchner Friedhöfe". 

Außerdem gibt es Führungen, Performances und als eines der Highlights des gesamten Programms am 11. Mai und 6. Juli eine Multimedia-Collage mit Text, Gesang, Tanz und Lichtspiel vor dem Lapidarium auf dem Alten Südfriedhof  und damit eine spannende Zeitreise auf dem ältesten Friedhof der Stadt. Im Lapidarium wird außerdem fast täglich ein Film gezeigt, der in 3D-Animation  die historische Entwicklung des unter Natur- und Denkmalschutz stehenden Alten Südlichen Friedhofes beleuchtet.