Montag, 18. November 2013

Karlsruher Verein gibt sein Winterprogramm heraus

Mausoleum Bürklin, Hauptfriedhof Karlsruhe
(Foto Leisner 29.3.2011)
In meiner Linkliste fehlte er bisher, dabei kenne ich den Verein zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur bestimmt schon seit der Gründung des Mitte April 2002 eröffneten Info-Centers am Hauptfriedhof in Karlsruhe. Jetzt habe ich den Link endlich zur Liste auf der rechten Seite hinzugefügt.

Der Grund ist, dass ich heute zum ersten Mal den neuesten Flyer mit den Veranstaltungen von November 2013 bis März 2014 per Post zugeschickt bekam. Man kann ihn sicher bald im Netz herunterladen. Aber im Augenblick sieht man dort noch den Flyer von 2013. Da ich mir nicht sicher bin, ob ich das Urheberrecht verletze, wenn ich den neuen Flyer hier abbilde, habe ich hier nur den Text des Winterprogramms ausgeschnitten, denn trotz Anfrage ist auf der Website immer noch nur das Herbstprogramm zu lesen (nachgeschaut habe ich am 9.12.2013 und ja, ich bin gerade abgemahnt worden wegen des fremden Fotos einer Pommesschale in einem Blog!).

In dem Info-Center in Karlsruhe läuft übrigens bis zum 29.3.2014 noch eine Ausstellung über Professor Josef Durm und das 100jährige Mausoleum  Bürklin, für dessen Errichtung er zuständig war. Er erforschte wenige Jahre zuvor das Theoderich-Grabmal in Ravenna und man sieht, dass es zum Vorbild wurde.
Programmausschnitt aus dem Flyer des Infocenters
am Karlsruher Hauptfriedhof

Mittwoch, 6. November 2013

Häuser der Ewigkeit - Buchbesprechung

Mausoeleum Kretschmer (ehemals Schröder)
auf dem Ohlsdorfer Friehof (Foto Marianne Didiér)
In diesem Blog habe ich schon auf das Buch von Anja Kretschmer "Häuser der Ewigkeit - Mausoleen und Grabkapellen des 19. Jahrhunderts. Eine Einführung in die Sepulkralarchitektur am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns." hingewiesen.

Inzwischen liegt mir das Buch vor und ich habe mich durch diese umfangreiche Arbeit "hindurchgefressen". Allerdings halte ich es nicht für empfehlenswert sie von vorn bis hinten durchzulesen, denn es handelt sich weniger um eine historische Abhandlung als vielmehr um einen umfangreichen Katalog der Grabbauten des 19. Jahrhundert in Mecklenburg-Vorpommern und in einzelnen Städten im Norden Deutschlands.

Als Ziel ihrer Arbeit formuliert die Autorin den Wunsch "die privaten Grabbauten als eigenständigen Architekturtyp innerhalb der Sepulkral- und Baugeschichte" denkmalpflegerisch zu würdigen und damit "innovative Nutzungskonzepte" zu verbinden. Es handelt sich also um eine Untersuchung, die sich vorwiegend mit der Baugeschichte der einzelnen Grabgebäude beschäftigt.

Am Anfang steht eine Begriffsbestimmung, die mit dem Titel "Mausoleum versus Grabkapelle" einen Gegensatz auftut, der so im Grunde nicht besteht. Letztendlich definiert die Autorin, die beiden Begriffe aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft und legt sie auf spezifische stilistische Ausformungen fest. Unter Mausoleen versteht sie die mehr oder weniger klassisch gestalteten Grabbauten, die sich an die Antike anlehnen, und den Terminus Grabkapellen verwendet sie folgerichtig für alle jene Bauten, die sich stilistisch auf das Mittelalter beziehen. Den übrigen Bautypen, wie Gruftarkaden und -hallen, Grufthaus, Hanggruft, Grabgruft, Terrassen- und Reihen- und Portalgruft widmet sie den letzten Abschnitt dieses einleitenden Teils.

Die folgenden Kapitel behandeln allgemein die Begräbnisbauten auf den Stadtfriedhöfen in Mecklenburg-Vorpommern, sowie dann einzeln und im Besonderen die Grabarchitektur in verschiedenen Städten in Mecklenburg (genau gesagt in Parchim, Wismar, Schwerin und Boizenburg), in Vorpommern (Greifswald und Stralsund), sowie auf weiteren architektonisch herausragenden Friedhöfen  ebendort (Ludwigslust, Waren, Güstrow Neustrelitz und Rostock). Die Friedhöfe werden jeweils in ihrer Geschichte vorgestellt. Anschließend werden sowohl die nicht mehr existenten wie die vorhandenen Mausoleen mit ihrer Historie und jeweils ausführlicher Bestandsbeschreibung vorgestellt. An diesen Einzeldarstellungen wird deutlich, dass hinter diesem Werk eine umfangreiche Forschungsarbeit steckt, bei der unterschiedliches und teilweise bisher noch unbekanntes Quellenmaterial gesucht und ausgewertet worden ist. Allerdings scheint sich die Autorin dabei nur um die städtischen Friedhöfe gekümmert zu haben. Grabgebäude auf privatem Grund und Boden werden nur am Anfang und eher überblicksweise in der erwähnten Abhandlung zur Begriffsbestimmung dargestellt.

Abschließen werden die Erhaltenszustände sowie typische Schadensbilder thematisiert. Erst danach stellt die Autorin den in Mecklenburg-Vorpommern untersuchten Objekten Vergleichsstudien von Grabbauten auf Friedhöfen in Kiel, Hamburg und Berlin gegenüber.

Mit dem Kapitel "Nutzungskonzepte und Erhaltensmaßnahmen" kommt sie zu dem zweiten Ziel ihrer Untersuchung. Dabei wird der Friedhof als neuer Erlebnisraum vorgestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, das Bewusstsein der Bevölkerung in diesem Sinne zu schärfen. Neue und schon bekannte Nutzungsvorschläge für Grabbauten werden beispielhaft vorgeführt und auch der Umgang mit entwidmeten Friedhöfen ist Thema. Bei Letzterem werden Konzepte wie das Grabmalfreilichtmuseum, das Friedhofsmuseum, Lehrpfad, Ausstellungsort und Wiederaufnahme der Bestattungen, Übernahme von Grabmalpatenschaften, Neueinrichtung als Tierfriedhof und Umwandlung zur öffentlichen Parkanlage genannt.

Leider merkt man dieser sehr ambitionierten Untersuchung an, dass sie als Doktorarbeit geschrieben und anscheinend vom Verlag nicht lektoriert wurde. Die sprachliche Qualität bzw. die grammatikalische Genauigkeit ließ mich so manches Mal die Stirn runzeln, da sitzt dann manches Wort ein wenig schief oder ganze Sätze stimmen nicht. Doch insgesamt bringt diese Studie einen wichtigen und positiven Zuwachs an Wissen über die historischen Grabbauten des 19. Jahrhunderts mit sich, die in Deutschland noch lange nicht ausführlich genug dokumentiert und wertgeschätzt sind.

Hier nochmal der Buchtitel: Anja Kretschmer: Häuser der Ewigkeit. Mausoleen und Grabkapellen des 19. Jahrhunderts. Eine Einführung in die Sepulkralarchitektur am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns. DOBU Verlag, Hamburg 2012.ISBN 3-934632-47-5, 367 S., 29,90 Euro.

Freitag, 1. November 2013

Grabmale - restaurieren und präsentieren

Die neue Ausgabe erscheint in Kürze
Gerade habe ich ein wenig weiter geforscht zum Thema, wie Stiftungen zur Erhaltung von Friedhöfen beitragen. Dabei fand ich auch diese Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalpflege.

Ihr Ortskuratur überbringt gerade eine bronzene Erinnerungsplakette zum alten Friedhof in Nebel auf Amrum. Sie soll an die Restaurierung der historischen Grabdenkmäler erinnern und trägt den Hinweis “Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale”. Damit soll das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale bleibend sichtbar gemacht werden (hoffentlich zieht die Bronze nicht den Diebstahl nach sich!) und zu weiterer Unterstützung motivieren. 40.000 Euro stellte man im vergangenen Jahr  für die Restaurierung und Wiederaufstellung der historischen Grabdenkmäler zur Verfügung.

Mir fiel diese Nachricht besonders auf, weil wir für die neue Ausgabe unserer Ohlsdorf-Zeitschrift das Thema "Grabmale - restaurieren und präsentieren" gewählt haben. Die Restaurierung des Friedhofs in Nebel wird darin ausführlich besprochen und die neuaufgestellten Steine zieren unser Titelbild.