Montag, 25. Mai 2015

Der Bremgartenfriedhof - Ein Spaziergang mit Geschichten

Jubiläumsbroschüre über den
Bremgartenfriedhof in Bern
Anfang Mai hatte ich von dem Jubiläum des Bremgartenfriedhofs in Bern berichtet, das noch mit mehreren Höhepunkten das ganze Jahr über gefeiert wird. Inzwischen hat mir das Amt für Stadtgrün auch die dort erwähnte Broschüre zugeschickt. Ein Plan zum Herausklappen macht den Rundgang deutlich, den diese Broschüre beschreibt.

Nach einer Einführung zur Geschichte der Anlage, werden insgesamt 28 Stationen beschrieben, die mit sehr schönen, teils modernen, teils auch historischen Bildern illustriert sind. Dabei erreicht man über den Haupteingang den alten Friedhofszugang, die Abdankunkshalle aus den 1950er Jahren, die historische Grabstätte einer alteingesessenen Berner Familie an der Friedhofsmauer, die schon auf dem Vorgängerfriedhof existierte, und eine ganze Reihe von weiteren Grabstätten und Grabmälern.

Zu ihnen gehört übrigens auch das berühmteste Grab des Friedhofs, wo der russische Revolutionär Michail Bakunin bestattet ist. Aber auch der Hinweis auf alte Obstsorten, ein sogenanntes Föhrenwäldchen, moderne Kunst auf dem Friedhof, den Werkplatz und die Wildhecke fehlen nicht. Den Friedhofsbesuchern sei vielschichtige und sorgfältig gestaltete Führer unbedingt ans Herz gelegt.

Der Bremgartenfriedhof. Ein Spaziergang mit Geschichten. Hrsg. Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün. Stadtgrün Bern, Monbijoustraße 36, Postfach 8332, 3001 Bern mail:stadtguen@bern.ch www.bern ch/stadtgruen    

Freitag, 22. Mai 2015

Umgang mit alten Friedhöfen

Titelseite der Ohlsdorf-Zeitschrift Nr. 129
Die Tagung "Historische Friedhöfe" in Kassel vom 12. – 13. Juni 2015 wirft ihre Schatten voraus. Der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. nimmt jetzt mit dem Schwerpunktthema "Umgang mit alten Friedhöfen" in seiner "Zeitschrift für Trauerkultur" darauf Bezug. Drei Beiträge beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten: Helmut Schoenfeld beleuchtet die Herkunft der Ohlsdorfer Anlage; Sylvina Zander stellt den historischen Friedhof zu Horst und seine Grabsteine vor und ich habe über "Alte Grabmale - moderne Medien" geschrieben. Dazu gibt es noch eine ganze Reihe von kleineren Beiträgen, die man alle wie immer online oder in gedruckter Form nachlesen kann.

Zu bestellen ist die gedruckte Form beim Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V., Fuhlsbüttler Strasse 756, 22337 Hamburg, Telefon: 040 / 50 05 33 87 | E-Mail: info@fof-ohlsdorf.de

Donnerstag, 21. Mai 2015

Vom Kirchhof zum Friedhof - Mecklenburgische Sepulkralgeschichte der Neuzeit

Titelseite: Scheidig, Vom Kirchhof
zum Friedhof 
Dieter Scheidig hat für seine Publikation über die Mecklenburgische Friedhofsgeschichte den ehrwürdigen Titel "Vom Kirchhof zum Friedhof" gewählt. Ähnlich benannte schon in den 1950er Jahren Johannes Schweizer seine Abhandlung "Kirchhof und Friedhof : eine Darstellung der beiden Haupttypen europäischer Begräbnisstätten" (Linz an der Donau : Oberösterr. Landesverl., 1956) und denselben Titel "Vom Kirchhof zum Friedhof" erhielt dann 1984 der zweite Band der Kasseler Studien zur Sepulkralkultur, der das Mühlheimer Symposium zum Forschungsprojekt "Erfassung und Dokumentation der Sepulkralkultur des Klassizismus der Romantik und des Biedermeiers" dokumentierte.

Auch Scheidig befasst sich in seiner Publikation hauptsächlich mit der ersten Verlegungswelle der Friedhöfe seit den Ende des 18. bis in das 19. Jahrhundert hinein, auch wenn er zwischendurch bis in die Reformationszeit zurückgeht. Sein Forschungsgebiet ist die Entwicklung der Sepulkralkultur im Mecklenburger Raum, wobei er von einzelnen Begräbnissen des Adels im Landschaftspark ausgeht, in einem längeren Kapitel die Friedhofsentwicklung im allgemeinen und dann diejenige von 15 ausgesuchten unterschiedlich großen Städten darstellt. Anschließend geht er in vier sogenannten Fallstudien ausführlicher auf die Friedhofsentwicklung in Schwerin, Rostok, Parchim und Wismar ein und ruft am Schluß eindringlich zum Erhalt des sepulkralen Kulturerbes auf.

Samstag, 9. Mai 2015

Buxtehuder Waldfriedhof - Erinnerungen und Naturerlebnis

Titelseite des neuen Buches von Ute Latendorf
über den Buxtehuder Waldfriedhof 
Gehört ein Friedhof, der  1957 eingeweiht wurde, schon zu den historischen Begräbnisplätzen?

Fahrzeuge gelten schon nach 30 Jahren als Vetereanen und können damit einen speziellen Versicherungsschutz beantragen. Auch die Denkmalpflege widmet sich immer mehr den Bauten und Objekten aus den 1950er Jahren. Also kann man wahrscheinlich auch eine Friedhofsanlage aus dieser Zeit als historisch bezeichnen.

Das sind nur Vorüberlegungen. Denn diese Frage stellte sich mir, als ich das Buch von Ute Latendorf über den Buxtehuder Waldfriedhof in den Händen hatte. Schließlich führe ich hier ein Blog, das den historischen Friedhöfen gewidmet ist.

Die Diplompädagogin, Lyrikerin und Fotokünstlerin Ute Latendorf hat schon mehrere Bild- und Lyrikbände geschaffen, die sich mit Grabmalen, dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg und dem Lebensende beschäftigen. Mit diesem Auftragswerk ist ein ganz persönliches Friedhofsbuch entstanden, bei dem es allerdings nicht in erster Linie um die Anlage und die Geschichte des Buxtehuder Waldfriedhofes geht. Diesem Thema ist nur ein kurzer Abschnitt gewidmet, obwohl es wahrscheinlich sehr interessant wäre, gerade eine solche Neugründung der Nachkriegszeit gründlicher historisch zu erforschen.

Sonntag, 3. Mai 2015

Der Blutfürst entsteigt seiner Gruft - Ein Theaterspaziergang auf dem Bremgartenfriedhof in Bern


Der Bremgartenfriedhof in Bern wurde 1865 als Ersatz für den Monbijoufriedhof eröffnet und feiert damit dieses Jahr sein 150jähriges Bestehen. Schon im März gab es im Rahmen der Museumnacht einen nächtlichen Rundgang über den kunstvoll beleuchteten Friedhof.

Ab dem 14. Juni bis in den Oktober hinein wird dann die Theatergruppe mes:arts den Friedhof zu ihrer Bühne machen. Unter dem Titel "Der Blutfürst oder Die Kunst des Sterbens" laden sie an einer ganzen Reihe von Abenden zum Theaterspaziergang über den Bremgartenfriedhof ein. Auf ihrer Website schreibt die Gruppe dazu: "Seit über 150 Jahren durchstreift der Blutfürst die Nächte und wird seines Daseins nicht müde. Mit Beginn der Dämmerung entsteigt er seiner Gruft und mit ihm erwachen auch seine Gefährten. Folgen Sie ihnen. Lauschen Sie den Klängen der Dunkelheit und Geschichten aus Vergangenheit und Zukunft. Betreten Sie das Reich der Unsterblichkeit. Den einen ist sie Bestimmung, den anderen wird sie zur Qual." Die Ankündigung verspricht auf jeden Fall ein ungewöhnliches Erlebnis!

Im Mai soll eine Broschüre erscheinen, die als Spaziergang mit 28 Stationen über ausgewählte Themen und Geschichten des Friedhofs konzipiert ist. Ich werde sie hier vorstellen, wenn ich sie erhalten habe. 

Am 29. Juni und 4. Juli gibt es dann zwei Führungen mit dem Titel "Geheimnisvolles Leuchten – Glühwürmchen auf dem Bremgartenfriedhof" und am Tag des Friedhofs - 19.9.2015 - werden geführte Rundgänge über die Anlage angeboten.

Weitere Informationen über den Friedhof und sein Jubiläum findet man hier.