Mittwoch, 27. Juli 2016

Dresden - Schauspieler auf dem Johannisfriedhof und ein Fotowettbewerb

Der noch junge, aber sehr aktive Freundeskreis Trinitatis- und Johannisfriedhof Dresden lädt zu einer ungwöhnlichen Veranstaltung auf dem Johannisfriedhof in Dresden ein. Nachdem schon Konzerte Aus Anlaß der erfolgreich abgeschlossene Sanierung der Schweighofer’schen Grabstätte stellen die Mitglieder am 30. und 31. Juli zwischen 14 und 17 Uhr ihre ehrenamtliche Tätigkeit auf dem Friedhof vor und haben dazu das Literaturtheater Dresden eingeladen. Besucher sind damit Zu Gast bei … Schauspieler Felix Schweighofer (1842–1912). Mit dem Stück „Iffland“ oder „Rede ein dankbares Wort von dem, was gewesen ist.“ -  "ein heiter poetischer, historisch-naturwissenschaftlicher und kulinarischer Szenenwechsel"  wird an den Schauspieler erinnert.

Nicht nur der Schauspieler auch gesteinskundliche, stein- und metallrestauratorische sowie steinmetztechnische Details im Zusammenhang mit der Grabmalrestauration und das Thema Grabpatenschaft stehen dabei im Mittelpunkt.

Am 4. September 2016 ist dann eine Sonderführung „Musik – wird treffend als die Sprache der Engel bezeichnet“ – zu den musikalischen Spuren mit Christian Mögel mit anschließender Einweihung der restaurierten Grabstelle von Hugo Jüngst (1853-1923), einem berühmten Komponisten und Chorleiter der Stadt geplant. Am 11. September wird der Tag des Offenen Denkmals u.a. mit der Führung "Ziergitter, Kreuze, Gruftabdeckungen – Kunstschmiede-arbeiten auf dem Johannisfriedhof“ begangen.

In Dresden ist aber auch das Amt für Stadtgrün aktiv. Dort will man von Seiten der Abteilung Friedhofsangelegentheiten einen neuen Friedhofswegweiser herausgeben und hat für das Titelbild einen Fotowettbewerb ausgeschrieben. Bewrben kann man sich noch bis 31. Oktober 2016!

Montag, 11. Juli 2016

75 Jahre Iranisch-Islamisches Gräberfeld in Ohlsdorf

In diesem Blog hatte ich schon auf das Jubiläum des iranisch-islamischen Grabfelds auf dem Ohlsdorfer Friedhof hingewiesen und auf den Verein, der sich zu seinem Erhalt gegründet hat. Jetzt hat der Verein im Rahmen der Schriftenreihe des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. die schon angekündigte Broschüre zur Geschichte dieser Grabanlage herausgegeben.

Das schmale Heft berichtet zu Beginn über die langen Beziehungen zwischen Hamburg und dem Iran, die immerhin schon auf einen Handelsvertrag aus Jahr 1857 zurückgehen. Nach dem Bau der Speicherstadt wurden dort die in Deutschland begehrten persischen Teppiche gelagert. Aus der Mitte der Kaufleute entstand ab 1953 ein Förderverein für den Bau einer Moschee, die dann 1960 an der Außenalster errichtet wurde. Parallel zum Moscheeverein wurde auch eine Unterstützungskasse für hilfsbedürftige Landsleute in Hamburg ins Leben gerufen. Heute leben in Hamburg mehr als 23000 Menschen aus dem Iran.

Nach dieser Einführung werden dann einzelne Persönlichkeiten, die in diesem Grabfeld bestattet sind, mit Bild und Lebenslauf vorgestellt. So lernt man auch den Kaufmann Hassan Ismaelzadeh Vladi kennen, der sich sowohl für den Moscheebau wie das Grabfeld aktiv eingesetzt hat.

Ein kurzes Kapitel bringt dem Leser "Tod, Jenseits und Grab im Islam" näher, bevor dann auf die frühe Geschichte der Muslime in Norddeutschland eingegangen wird und man zum Beispiel erfährt, dass der erste Koran auf arabisch und lateinisch 1694 in Hamburg gedruckt wurde. Islamische Gelehrte hatten auch nach der Erfindung des Buchdrucks darauf bestanden, dass die ihnen heilige Schrift nur handschriftlich vervielfältigt werden dürfe. So vermittelt die kleine aber sehr informative Broschüre insgesamt viel über das islamische Leben in Hamburg.

1941-2016. 75 Jahre Iranisch-Islamisches Gräberfeld in Hamburg-Ohlsdorf (X-19, Kapelle 2). Hrsg. Förderveien Iranisch-Islamisches Gräberfeld Ohlsdorf e.V., Hamburg 2016; zugleich Bd. 13 der Schriftenreihe des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V., 27 S,, zahlreiche Abb., Schutzgebühr 1 Euro 

Erhältlich über den Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Strasse 756, 22337 HamburgTelefon: 040 / 50 05 33 87 | E-Mail: info@fof-ohlsdorf.de

Dienstag, 5. Juli 2016

"transmortale - Sterben, Tod und Trauer in der neueren Forschung"

Buchcover "transmortale" 
Zur transmortale treffen sich jedes Jahr junge (und ältere) Forscherinnen aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich wissenschaftlich mit dem breiten Themenkreis um Tod und Trauer befassen und ihre Arbeit einem kollegialen Publikum zur Diskussion stellen. In diesem Blog wurde über diesen interessanten interdisziplinären Ansatz seit seinem Beginn im Jahr 2010 kontinuierlich berichtet.

Jetzt haben die Organisatoren Anna-Maria Götz und Moritz Buchner vierzehn Beiträge aus den letzten sechs Jahren in einem Sammelband herausgegeben, der als Bd. 22 der Kasseler Studien zur Sepulkralkultur erschienen ist. Ein Nachwort von Norbert Fischer und Reiner Sörries mit dem Titel "Der neue Blick auf Sterben, Tod und Trauer" rundet die Beiträge am Schluß ab. Die vier Obertitel "Orte für Tote"; "Umgang mit dem Tod"; "Gefühle zu Tod und Sterben"; "Vor-/Darstellungen vom Tod" bilden jeweils eine Klammer für unterschiedliche Forschungsschwerpunkte.

Friedhofsfreunde dürften natürlich am meisten die "Orte für Tote" interessieren. Dort berichtet zuerst Anna-Livia Pfeiffer von den "vergläserten" Toten und den "Totenstädten der Zukunft" und damit über utopische Ideen zur Feuerbestattung, die erstmals in der Revolutionszeit in Frankreich entwickelt wurden und bis zur Idee eines riesigen unterirdischen Aschenteiches im Deutschland der 1920er Jahre, bzw. einer von einem überdachten Säulengang umschlossenen Aschestreuwiese in den 1930er Jahren reichen. Domnik Gerd Sieber räumt mit älteren Vorstellungen zu den Friedhöfen des so genannten Camposanto-Typs auf und kann zeigen, dass diese Anlage weder stets außerhalb der Stadt angelegt worden sind noch als Ausdruck rein protestantischer Sepulkralkultur zu werten sind. Der dritte Beitrag dieses Kapitels springt in die digitale Gegenwart und befasst sich vom Blickwinkel des Designs mit den digitalen Räumen, die dem Themenkomplex Tod und Sterben gewidmet sind.

Sonntag, 3. Juli 2016

Ohlsdorfer Friedensfest - 23. Juli - 7. August 2016

Das breite "Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest" hat auch in diesem Jahr ein eindrucksvolles Programm zur Erinnerung an den "Hamburger Feuersturm" und als Feier der Befreiung vom Nationalsozialismus. Das Friedensfest wird dabei als konstruktiver Gegegenentwurf gesehen, mit dem die Teilnehmer an diesem Bündis den Versuchen der Neonazis entgegentreten, die an diesem Ort mit diffamierenden Kundgebungen versucht haben die nationalsozialsistischen Verbrechen zu relativieren. Hier ist das Programm, das man auch hier herunterladen kann:


Freitag, 1. Juli 2016

15 Jahre Garten der Frauen in Ohlsdorf

Der Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof feiert in diesem Sommer sein 15jhähriges Bestehen und lädt wieder während der Sommermonate zu Führungen und zum Besuch seiner Ausstellung zur Geschichte des Vereins im Wasserturm ein.